Chiang Mai hat wirklich viel zu bieten und ist vermutlich eine der schönsten Städte im Norden Thailands. Alleine 200 Tempel gibt es hier zu sehen. Dazu noch unglaublich viele Sehenswürdigkeiten und nicht zu vergessen die schöne Innenstadt. Aber vor allem die wunderschöne Umgebung von Chiang Mai macht die Stadt zu einem lohnhaften Reiseziel. Neben der bekannten Doi Suthep Tempelanlage und dem Doi Inthanon Nationalpark haben wir uns auf einen Ausflug der anderen Art gewagt. Hier nehmen wir euch mit auf einen etwas anderen Ausflug in die Umgebung von Chiang Mai.
Chiang Mai Anreise und Fortbewegung
Die meisten Besucher Thailands starten in der großen Hauptstadt Bangkok. Von hier kommst du ganz einfach in die zweigrößte Stadt des Landes – Chiang Mai. Hier ein paar Möglichkeiten dazu:
- Anreise per Flugzeug: Direktflüge nach Chiang Mai gibt es von Europa aus nicht. Dazu ist die Stadt dann doch ein bisschen zu unwichtig. Von Bangkok aus aber bringen dich verschiedene thailändische Airlines innerhalb nur einer Stunde nach Chiang Mai. Preis: ca. 30 €. Vorteil: Es ist sehr schnell und supergünstig!
- Anreise per Auto: Wenn du lieber mit dem Auto unterwegs bist, um dir die Landschaft anzusehen und ein paar Stopps einzulegen, dann kannst du dir für ca. 100 € (für 4 Tage) einen Mietwagen buchen und diesen in Chiang Mai abgeben. Für die Fahrt solltest du ca. 9 Stunden einplanen und dir die Strecke auf (mindestens) zwei Tage aufteilen. Da es unterwegs sehr viel zu sehen gibt und auch Orte wie Ayutthaya und Sukhothai sehr sehenswert sind, wären 3-4 Tage ideal. Wenn du unterwegs nicht anhalten möchtest, dann raten wir dir eher zum Flieger.
- Anreise per Zug: Auch Zugverbindungen findest du schnell und unkompliziert von Bangkok nach Chiang Mai. Die Fahrt dauert ca. 13 Stunden und kostet dich zwischen 25 und 40 €. Du hast die Auswahl zwischen mehreren Verbindungen am Tag und kannst zwischen unterschiedlichen Ausstattungen der Schlafwägen wählen.
- Anreise per Bus: Der Bus ist ca. 1 Stunde schneller unterwegs als der Zug. Allerdings ist das nur die offizielle Angabe. Wir sind nie zur versprochenen Zeit angekommen, sondern immer später, aber so ist das nun mal in Thailand. Auch hier variieren Ausstattung und Preis, im Schnitt kostet dich die Busfahrt ca. 25 €. Wieso wir vom Busfahren in Südostasien generell eher abraten, liest du in unserem Artikel TOP 10 Reisetipps und –tricks in Südostasien.
Fortbewegung
Innerhalb der Stadt kannst du vieles zu Fuß ablaufen. Für Sehenswürdigkeiten, die etwas außerhalb des Zentrums liegen, ist ein Tuk-Tuk eine gute Option. Manchmal kannst du mit dem Fahrer auch vereinbaren, wann er dich wieder abholen soll. Das ist dann zu empfehlen, wenn du dich an eher abgelegene Orte bringen lässt, wo es sonst schwierig werden könnte, wieder zurück in die Stadt zu gelangen.
Für alle anderen Aktivitäten außerhalb von Chiang Mai empfehlen wir dir das Mieten eines Rollers. Das ist die beste Möglichkeit, um vieles in der Umgebung von Chiang Mai zu erkunden und einen tollen Ausflug zu unternehmen.
Unser Ausflug in die Umgebung von Chiang Mai – mal etwas anderes
Klar, das Zentrum von Chiang Mai, die Tempel, der Doi Suthep und der Doi Inthanon Nationalpark standen auch auf unserer To-See-Liste in Chiang Mai. Aber neben diesen „typischen“ Aktivitäten haben wir einen Abstecher in das eher weniger besuchte Hinterland gemacht. Während am Doi Suthep die Menschen Schlange standen, haben wir hier nur wenige andere Touristen getroffen. Wenn auch du Lust auf einen Abstecher auf eigene Faust hast, dann nehmen wir dich jetzt mit. Nachreisen ist erlaubt 🙂
Wenn du Touren lieber mit einem Guide anstatt auf eigene Faust unternimmst, haben wir hier ein paar Vorschläge für dich*:
Los geht’s – von Chiang Mai ins Verkehrsgetümmel
Von Chiang Mai aus geht es über die Schnellstraße 107 in den Norden. Nach ca. 12 Kilometer biegen wir in Richtung Westen ab auf die Panoramastraße 1096. Da die Verkehrszeichen alle nur auf thailändisch sind, ist es gar nicht so ersichtlich, wann wir abbiegen müssen. Vorfahrtsregelungen und Geschwindigkeitsbegrenzungen? Keine Ahnung. Also passen wir gut auf, in diesem Verkehr nicht zusammengefahren zu werden oder einen Unfall zu bauen.
Aber kaum haben wir die Schnellstraße verlassen, wird der Verkehr viel weniger und die Natur mehr. Die Landschaft, die uns umgibt, wird immer grüner und hügeliger.
Butterfly and Orchid Farm
Unser erster Stopp entlang der Scenic Route ist die Butterfly and Orchid Farm. Ein kleines Schmetterlingshaus, das (wie der Name bereits sagt) auch unglaublich viele verschiedene Orchideen beinhaltet. Überraschenderweise sind wirklich viele und wunderschöne Schmetterlinge unterwegs, die um uns herum flattern. Der eine Euro Eintritt, den wir für den Besuch bezahlen mussten, war vollkommen okay. Da wir recht früh am Morgen hier waren, waren nur wenige andere Menschen hier und wir konnten die Schmetterlinge auch richtig gut beobachten.
Chiang Mai X Center
Für das Chiang Mai X Center solltest du definitiv etwas Zeit mitbringen! Das Action Center bietet so viele Aktivitäten und ist ein Traum für Abenteuerlustige! Hier kannst du Bungee-Jumpen, Paintball spielen, Dirtbike fahren und vieles mehr… Wir hätten nicht damit gerechnet, dass wir so eine Einrichtung hier finden. Also bestellen wir uns in dem dazugehörigen Restaurant erst mal ein Frühstück und genießen das auf der Terrasse, während wir einem jungen Paar beim Bungee-Jump zusehen.
Monkey Center
Eine Attraktion folgt hier der nächsten und da so ziemlich alles Eintritt kostet, können wir natürlich nicht alles machen. Für ca. 5€ besuchen wir das Monkey Center. Wichtige Info: Alles, was du lose bei dir trägst (Handy, Sonnenbrille, Essen, etc.) schnappen dir die Affen weg! Sie sind so schnell, dass du keine Chance gegen sie hast.
Jede halbe Stunde findet eine Show mit den Affen statt, die etwa 10 Minuten dauert. Nochmal würden wir das Monkey Center allerdings nicht besuchen, weil leider alle Affen entweder an Ketten oder in kleinen Käfigen gehalten werden. Wie es hinter den Kulissen aussieht, möchten wir gar nicht wissen. Auf jeden Fall sind die Tiere hier nicht artgerecht gehalten.
Baan Tong Luang – das Dorf der Langhalsfrauen
Das Dorf Baan Tong Luang liegt in der Umgebung von Chiang Mai und wir besuchen es während unserem Ausflug. Mehrere Stämme leben hier und der Besuch lohnt sich.
Lange haben wir am Eingang überlegt, ob wir die 15€ Eintritt pro Person bezahlen sollen oder nicht. Schließlich haben wir es doch gemacht und durften uns das Dorf ansehen. Verschiedene Hmong-Stämme leben hier und zeigen ihr Leben. Ein bisschen fühlt es sich an wie in einem menschlichen Zoo, denn die Menschen hier haben nicht viel mehr zu tun, als auf Touristen zu warten und ihnen ihre selbstgemachten Sachen zu verkaufen. Anders als auf unserer Trekking-Tour durch Sapa hat uns hier aber niemand bedrängt. Im Gegenteil. Die Leute waren superfreundlich, haben mit uns gesprochen, uns Fragen beantwortet und uns sogar zum Essen eingeladen. Wir durften ihre Wohnungen ansehen, Fotos machen und uns im Bogenschießen versuchen.
Weshalb wir hauptsächlich hierhergekommen sind, sind die Langhalsfrauen. Schon als kleine Mädchen bekommen sie mehrere starre Ringe um den Hals, damit dieser im Laufe der Jahre gestreckt wird. Gesund ist das mit Sicherheit nicht, aber es gehört zu ihrer Kultur einfach dazu. Daneben zeichnet sie eine typische Kleidung aus, wie ihr sie auf dem Bild erkennen könnt.
Unser Fazit zum Baantongluang? 15€ Eintritt sind sicher nicht wenig, vor allem für asiatische Verhältnisse ist das jede Menge Geld. Und natürlich darfst du hier nicht alles für bare Münze nehmen, was du siehst. Wahrscheinlich sitzen die Einheimischen außerhalb der Besuchszeiten nicht am Webstuhl, sondern am Handy. Trotzdem hat sich der Besuch gelohnt, denn uns wurde nichts aufgedrängt und alle Leute waren wirklich enorm freundlich.
Der weniger touristische Teil der Scenic Route – Landschaft und Ursprung
Zugegeben, der erste Teil dieser Route war ziemlich touristisch und auf Umsatz ausgelegt. Für alles Mögliche könntest du hier dein Geld loswerden und die Preise sind teilweise ganz schön hoch.
Aber jetzt wird der Fokus mehr auf Landschaft gelegt, denn diese lässt sich wirklich sehen! Offizielle Aussichtspunkte? Fehlanzeige! Aber dafür halten wir einfach dort an, wo es uns gefällt und das kommt definitiv öfters vor auf dieser schönen Strecke!
Spontan bauen wir noch einen weiteren Abstecher ein. Anstatt zurück nach Chiang Mai zu fahren, biegen wir rechts nach Samoeng ab. Wir haben noch nie von diesem Dorf gehört, aber wir fahren einfach mal hin. Außer ein paar Häusern und Handwerkern ist hier nicht viel los und unser Spaziergang durch das Dorf fällt ziemlich kurz aus.
Allerdings gehen wir noch in ein „Restaurant“ zum Essen. Eine kleine überdachte Küche mit ein paar Holztischen und Stühlen. Die ausgehängte Karte ist nur auf thailändisch und wir verstehen kein Wort. Die Besitzerin wiederum versteht kein Wort Englisch und so kann die Sprachbarriere nicht überwunden werden. Wie gut, dass auch Bilder auf der Speisekarte abgebildet sind, also zeigen wir auf das Bild und machen zwei Finger hoch. Aha, zweimal das Pad Thai also, alles klar. Das Essen kostet nur jeweils einen Euro, aber ist das beste Pad Thai, das wir in Thailand je bekommen haben. Unverhofft kommt eben oft und der Abstecher hat sich gelohnt!
Von Samoeng sind es noch ca. 55 Kilometer zurück nach Chiang Mai, wo wir am späten Nachmittag wieder ankommen.
So wird dein Ausflug in die Umgebung von Chiang Mai zum Highlight!
Was würden wir anders machen, wenn wir diesen Trip nochmal unternehmen würden? Auf jeden Fall würden wir diese Route nochmal fahren, denn landschaftlich ist es genau das, was wir gesucht haben. Die Aussichtspunkte sind genial und vor allem waren hier so gut wie keine anderen Besucher unterwegs.
Allerdings würden wir das Monkey Center nicht mehr besuchen, wie wir oben bereits erwähnt haben. Die katastrophale Haltung der Tiere sollte man einfach nicht unterstützen und 5€ Eintritt waren uns für das, was geboten war, auch zu viel.
Das Baantongluang, das Dorf der einheimischen Völker, war sehr interessant und den relativ hohen Eintrittspreis für uns wert.
Wenn du vorrangig die Natur erleben willst, dann ist diese Strecke aber genau richtig für dich. Du kannst den Ausflug sehr gut mit einem Besuch im Doi Inthanon Nationalpark oder dem Mae Sa Valley verbinden.
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