Wie alles begann …
Schon mal was vom Dempster Highway gehört? Richtig, das war die 730 Kilometer lange ungeteerte Straße von Dawson City (YUKON) bis nach Inuvik (NWT).
Und wer tut sich so etwas freiwillig an? Wir, und noch etliche andere verrückte Reisende (von denen wir allerdings keine gesehen haben). Und warum man das macht, das erklären wir dir hier.
Als wir das erste Mal vom Dempster Highway gelesen haben, dachten wir uns nämlich genau das.
Wer macht sowas freiwillig?
Doch wenn wir einmal von einer spannenden Aktion gehört haben, dann verlässt diese unseren Kopf nicht so schnell. Im Gegenteil: Sie setzt sich dort fest und schwirrt immer im Hinterkopf herum, so lange bis man sie nicht mehr ignorieren kann und sich damit befassen muss. Und ganz ehrlich: Im Internet findet man tausende Artikel über Sehenswürdigkeiten in Bangkok, Berlin oder Bali. Aber es scheint, dass der Dempster Highway eines der weniger erforschten Gebiete der Traveller ist. Also genau das richtige für uns! Was wir in Kanada alles gesehen und gemacht haben, kannst du hier nachlesen.
Der Dempster Highway
Vorab: Warum ist dieser Highway eigentlich nicht geteert? Nicht etwa weil es eine Touristenattraktion ist oder weil den Kanadiern die Lust oder der Teer ausgegangen ist, nein! Denn der Untergrund ist ein sogenannter Permafrostboden, das heißt, er ist permanent gefroren und seine oberste Schicht kann bei höheren Temperaturen teilweise auftauen. Durch das Auftauen im Laufe der Jahreszeiten würde also auch der Teer verändert. Das bedeutet eine unglaubliche Arbeit an Instandhaltungsmaßnahmen, die kaum zu bewältigen wäre. Eine Schotterstraße ist eben viel leichter zu warten, das ist der Grund.
Der Start auf den Dempster Highway ist von Dawson City aus. Nachdem wir uns die kleine Stadt einige Tage angeschaut haben, planen wir, wie es weitergehen soll. Entweder nach Whitehorse zurück oder eben auf den Dempster Richtung Inuvik starten. Wir holen uns viele Informationen in der Tourist Info (geöffnet Mitte Mai-Ende September), sprechen mit Einheimischen und durchforsten das Internet.
Fazit: Nur bei schönem Wetter unternehmen wir diese Tour. Alles andere wäre Käse. Leider spielt aber das Wetter nicht mit wie gewollt, sondern verkündet uns leichten Regen, Wolken und sieben Grad. Keine Besserung in Sicht für die nächsten Tage, also nicht gerade optimale Bedingungen. Warum wir trotzdem gefahren sind? Weil wir unbedingt das machen wollen, was wir uns einmal in den Kopf gesetzt haben.

Dawson City, der Start zum Dempster Highway. Hier werden alle Reserven aufgefüllt, vollgetankt und alle Vorbereitungen getroffen.

Das Downtown Hotel, in dem man wahlweise einen Schnaps mit menschlichem Zeh als Einlage serviert bekommt.
Off we go …
Wir tanken also voll, solange es die Möglichkeit dazu gibt, und lassen etwas Druck aus den Reifen, damit diese sich besser an die weiche Fahrbahnoberfläche anpassen können.
Mit welchem Camper wir unterwegs waren, erfährst du übrigens hier. Auf jeden Fall solltest du dir einen höhergelegenen Mietwagen zulegen, der über Allradantrieb verfügt, z. B. ein SUV.
Etwa 40 Kilometer von Dawson aus in westlicher Richtung zweigt dann der Highway #5 nach Norden ab. Dahinter gibt es nur noch Wildnis, Wildlife, ein paar einzelne Dörfer (zwei, um genau zu sein) und irgendwann kommt Inuvik – unser Ziel. Aber nicht für heute, denn die 730 Kilometer an einem Tag zu fahren, wäre Wahnsinn, selbst für uns.
Am Schild machen wir das obligatorische Foto und beginnen dann unsere Reise. Puuh, jetzt sind wir ganz schön aufgeregt, gestern Nacht konnten wir schon nur unruhig schlafen. Aber wird schon werden…

Let’s get started!

Eine lange Fahrt ohne Handyempfang, Tankstelle oder Einkaufsmöglichkeit liegt vor uns

Die Bedingungen sehen gar nicht soo schlecht aus?!

endless road …
» Unsere größte Sorge ist eigentlich, dass wir einen Platten fahren. «
Fast jeder Zweite macht sich auf dieser Straße seinen Reifen kaputt und darauf haben wir eigentlich so gar keine Lust. Aber ein Tipp von einer Frau in Dawson City hilft uns: Go slow! Langsam fahren, Tempo rausnehmen und vorausschauend fahren! Habe ich langsam fahren schon erwähnt? Ja, das ist die Kunst dabei und gleichzeitig der Rat, den die wenigsten beherzigen.
Die ersten Kilometer gehen ganz gut, die Straße ist, wie erwartet, nicht geteert und weist einige Schlaglöcher auf, aber wir haben schlimmeres befürchtet.
Den Tombstone Territorial Park müssen wir leider links liegen lassen, denn mit Regen und Nebel macht eine Wanderung wenig Sinn, schade!

Wie erwartet – es wird eine Schlammschlacht!

Wenn diese riesigen Trucks in unsere Nähe kommen, bleiben wir vorsichtshalber am Straßenrand stehen
Die Wendung
Nach etwa 200 Kilometer aber verändert sich der Straßenzustand. Die Schlaglöcher werden mehr und die Straße besteht fast nur noch aus Schlamm. Trotz Allradantrieb und Winterreifen rutschen wir mehr dahin, als dass wir fahren. Das macht echt keinen Spaß mehr! Dazu wird der Nebel immer dichter, je mehr Höhenmeter wir gewinnen, der Regen wird stärker und auch die Dunkelheit bricht langsam an. Es ist nicht leicht, sich in diesem Zustand zurechtzufinden und die Berge hochzufahren, weil man kaum erkennt, wo der „Highway“ endet und der Straßengraben beginnt. Bedenkt man, dass Highway das kanadische Synonym zu unseren deutschen Autobahnen ist, ist es schon fast wieder zum Lachen. Nicht aber in dieser Situation, und so kämpfen wir uns die nächste Stunde weiter voran – die Kilometer werden dabei einfach nicht weniger.
Entsprechend spät, aber erleichtert, als endlich die Lichter in Sicht sind, kommen wir in Eagle Plains an. Für uns steht fest: morgen fahren wir zurück nach Dawson, diese Straße, von der wir erst die Hälfte (und dann muss man wieder zurück, also eigentlich erst ein Viertel) geschafft haben, wollen wir nicht weiterfahren.

Die Schlaglöcher werden immer mehr und unsere Nerven immer angespannter.

Endlich kommen die Lichter von Eagle Plains in Sicht!
Eagle Plains – die lang ersehnte Oase
Eagle Plains ist kein Ort, sondern nur ein dankbarer Zwischenstopp für Trucker, Einheimische und Touristen, die hier unterwegs sind. Deshalb wurde es auch genau in der Mitte zwischen Dawson City und Inuvik, also zwischen Anfang und Ende des Dempster Highway, eingerichtet. Hier gibt es ein Motel, ein Restaurant, einen Campingplatz (allerdings nur im Sommer geöffnet), eine Tankstelle und eine Werkstatt. Das alles wird aus einer Hand betrieben und ist alles, was Reisende brauchen – gerade nach so einem Tag, wie wir ihn erlebt haben.

Erleichterung macht sich breit, als wir endlich an unserem Ziel für heute angekommen sind. Morgen fahren wir zurück, das steht fest!
Wir dürfen im Aufenthaltsraum, in dem sich außer uns nur die Barkeeperin, ein Trucker, zwei Radfahrer und ein Hund befinden, essen und uns aufwärmen. Etwas Warmes zu Essen wäre jetzt auch nicht schlecht gewesen, aber das Restaurant hat bereits geschlossen. Für 160 Dollar könnten wir uns auch ein Zimmer nehmen, aber das Geld möchten wir uns sparen. Denn wir dürfen ganz unkompliziert vor dem Haus campen und auch die Waschräume benutzen.
Tag 2 auf dem Dempster Highway – die zweite Wendung
Wir frühstücken wieder im Aufenthaltsraum, wo auch sonst, und kommen mit den Radfahrern ins Gespräch. Der Engländer und der Deutsche sind seit einer Woche unterwegs und haben in dieser Zeit die 380 Kilometer bis hierher geschafft. Als sie uns erzählen, dass die Straßenzustände besser werden sollen, überlegen wir tatsächlich, ob wir nicht doch weiterfahren. Der Tankwart allerdings behauptet, dass die Trucker bis zu den Achsen im Schlamm stecken bleiben. Und das bei einem Lkw! Hmm, was tun?
Erst mal fahren wir zum nördlichen Polarkreis, der von hier nur noch 35 Kilometer entfernt ist. Wenn wir schon so weit gefahren sind, wollen wir uns eins der Highlights des Dempster Highway nicht entgehen lassen!

Weil außer uns niemand in Sicht ist, fungiert unser Autositz als Stativ und der Selbstauslöser macht seine Sache ganz gut.
Ein Wahnsinns-Gefühl, hier zu sein! Macht man sich auf dem Globus bewusst, wo man gerade steht, dann ruft das wirklich Gänsehaut hervor! Weil außer uns keine Menschenseele in Sicht ist, machen wir die Fotos mit Selbstauslöser. Die Schilder vermitteln viele Infos über den Permafrostboden, den nördlichen Polarkreis und seine Auswirkungen und welche Vegetation und Tierwelt hier vorherrscht. Wir konnten bereits ein Moose, einen Polarfuchs, ein paar Schneehühner und einen Karibu sehen. Hier am nördlichen Polarkreis begrüßt uns auch der erste Schnee, den wir in Kanada sehen – und das am 26. September!
Weil die Straße bis hierhin ganz gut zu befahren war, entschließen wir uns dazu, das mit uns und dem Dempster Highway doch nochmal zu versuchen. Die Straße windet sich nun durch die wunderschönen Richard Mountains, auch hier liegt eine dünne, aber dichte Schneedecke.

Tundra, Berge, Bären, …

Die Schneeverwehungen machen das Fahren nicht leichter
Ein Auf und Ab
Wir erreichen die Grenze zu den Northwest Territories und hier werden die Bedingungen wieder schlechter. Als wir aussteigen, peitscht uns ein eiskalter Wind entgegen, wir stehen im Schneematsch und es ist unerwartet kalt. Richtig kalt. Es geht nun 850 Höhenmeter bergab bis zur ersten Fähre am Peel River und beim Fahren ist Vorsicht geboten. Denn die Straße ist erstens ziemlich rutschig und zweitens sind die Fahrbahnränder durch den Schnee nur schwer zu erkennen. Aber mit viel Geduld schaffen wir auch diesen Abschnitt und kommen an der Fähre an.

Die Grenze zu den Northwest Territories – hier ist es eisig kalt und von einer leichten Schneedecke kann man nicht mehr sprechen. Eher könnten wir hier schon die Skier auspacken!
Die Fähre ist an einem Seil angebunden, das deren Abtreiben durch die Strömung verhindert. Wir sind die einzigen Gäste auf der Fähre, Touristen sind uns bisher noch keine entgegen gekommen. Wir haben Glück, denn durch die vielen Niederschläge wäre die Fähre beinahe gesperrt geworden. Und in diesem Fall gibt es keine Alternativroute, dann heißt es Umdrehen!

Am Peel River sind wir wieder auf 0 Meter über NN. Die Fähre bringt uns auf die andere Seite des Flusses und verbindet so den Dempster Highway.
Hier liegt kein Schnee mehr, wir haben ja auch deutlich an Höhenmetern verloren und Fort McPherson, der erste Ort (der sogar eine Tankstelle besitzt) liegt auf nur 43 Meter über dem Meeresspiegel. Der Dempster Highway weist hier enorm viele Schlaglöcher auf und alle zu umfahren wäre unmöglich. Meistens fahren wir in der Mitte der Straße oder auf der Spur, die besser aussieht. Ist ja egal, es kommt sowieso fast niemand entgegen!
Auch auf der zweiten Fähre, die den McKenzie River überquert, leistet uns niemand außer dem Fährmann Gesellschaft. Wenigstens regnet es nicht mehr, aber trotzdem ist es ziemlich ungemütlich draußen. Die Campgrounds, die wir passieren, sind ausnahmslos geschlossen, Mitte oder spätestens Ende August macht alles dicht, wie wir erfahren.

Obwohl das Wetter nicht immer auf unserer Seite war, bekommen wir doch ab und zu die besten Ausblicke zu sehen.
Endlich angekommen!
Als wir etwa zehn Kilometer vor Inuvik sind, rollen unsere Reifen plötzlich auf Asphalt. Das haben uns der Reiseführer* und alle anderen Informationsquellen eindeutig verschwiegen. Was ist das denn jetzt? Man tut sich diese lange Fahrt auf einer unglaublich schlechten Schotterstraße an, nur um dann wieder auf einer befestigten Straße zu stehen, so als ob nichts gewesen wäre? Unser Auto sieht das allerdings etwas anders, denn von oben bis unten ist es komplett mit Dreck vollgespritzt, der wegen der Minusgrade auch noch festgefroren ist. Wie sollen wir das jemals abbekommen? Aber das ist erst mal Nebensache, denn als wir vor dem berühmten Schild „End of the Dempster Highway“ stehen, sind wir unendlich froh – endlich haben wir es geschafft, wir haben den Dempster Highway bezwungen!

Angekommen!! Hello Inuvik! Und plötzlich fahren wir wieder auf Teer!

Jaaaaaaa, what a feeling! Dempster Highway geschafft!
Hier endet der Highway, ab November 2017 wird allerdings eine weitere Straße eröffnet, die bis nach Tuktoyaktuk an der Beaufortsee führt. Leider sind wir zwei Monate zu früh dran, sonst hätten wir uns diese Chance natürlich nicht entgehen lassen ;-).
Die Touristeninformation sowie die Campingplätze sind wie erwartet „closed for the season“, also müssen wir für diese Nacht in ein Hotel ausweichen.

Während der Fahrt haben wir regelmäßig unseren Auspuff kontrolliert und gecheckt, ob der Dreck diesen nicht verstopft

Dem Dempster Highway-Dreck tragen unsere Felgen noch lange mit sich herum
Inuvik – ein Ort für sich und das Ende des Dempster Highway
Natürlich erkunden wir Inuvik am nächsten Tag. Zwar sind wir nicht wegen des Ortes hergekommen, sondern das Motto war „Der Weg ist das Ziel“, aber die wenigen Sehenswürdigkeiten wollen wir uns trotzdem nicht entgehen lassen. Dazu gehört natürlich die Iglu-Kirche, die ein ganz besonderes Bauwerk ist. Mit dem örtlichen Pfarrer vereinbaren wir einen Termin. Er gibt uns eine Führung durch die Kirche und erzählt uns viele Infos zur Entstehung dieser. Wir wollen von ihm wissen, ob es nicht einsam hier oben ist und ob er sich nicht wünschte, an einem anderen Ort Pfarrer zu sein. Doch er erzählt, dass er schon in einigen Gemeinden war, auch große wie Vancouver zum Beispiel. Aber hierher hat er sich freiwillig versetzen lassen und es gefällt ihm gut.
Zu den „Sehenswürdigkeiten“ gehören natürlich auch die überirdischen Wasserleitungen und die Häuser, die wegen des Permafrostbodens alle auf Stelzen erbaut sind. In der Stadtverwaltung holen wir uns unsere Zertifikate für das Überqueren des Arctic Circle ab und erfahren dort von dem Angestellten, dass wir die ersten Touristen seit über einem Monat sind. Außerdem sagt er, dass er diesen Highway noch nie in so einem schlechten Zustand wie in den letzten beiden Tage gesehen hat. Na toll!
Am Abend halten wir mal wieder Ausschau nach Nordlichtern, aber der Himmel über Inuvik ist an den meisten Tagen bewölkt und so haben wir auch heute kein Glück.
Der Rückweg, der es in sich hat
Tja, die ganze Freude über unsere Ankunft in Inuvik ist dahin, als wir am nächsten Tag wieder auf den Dempster Highway starten. Wir haben es geschafft, sind in Inuvik angekommen, aber das kleine Detail, dass wir diese Straße, zu der wir nun eine Hassliebe entwickelt haben, auch wieder zurück müssen, haben wir wohl irgendwie übersehen. Naja, hilft nichts und so starten wir am Morgen auch schon wieder los. Bye bye, Inuvik, hierher werden wir vermutlich nicht mehr zurückkehren. Die Erfahrung einmal Dempster reicht einfach für ein Leben!
Die Straße wurde tatsächlich ein wenig repariert in den letzten Tagen, es regnet auch nicht mehr und unser tapferer Ford Explorer bezwingt die zahlreichen Anstiege in die Berge problemlos. Nur vielleicht, ganz vielleicht, haben wir uns etwas zu früh in Sicherheit gewiegt. Denn nachdem wir die Peel River Fähre (richtig vermutet, wieder keiner da außer uns) verlassen haben, kommt uns ein Lkw entgegen. Normalerweise bleiben wir immer stehen, wenn sich diese monströsen Teile nähern, aber diesmal fahren wir ganz langsam weiter und – zack, schon ist es passiert! Ein riesiger Steinschlag ziert jetzt unsere Windschutzscheibe! So ein Mist, das hätten wir uns jetzt auch sparen können!

Die Grenze zum Yukon – hier oben ist scheinbar ein Schneeloch

Unser Auto – ein brauner Fleck in der weißen Landschaft
In Eagle Plains treffen wir wieder auf die beiden Radfahrer, sie haben ihr Vorhaben abgebrochen und trampen jetzt nach Dawson City zurück.

Abwechslungsreiche Landschaften umgeben den Dempster Highway
Last but not least
Am letzten Tag auf dem Dempster habe ich nur noch ein Gefühl: Ich kann keine Schotterstraße mehr sehen und spüren! Dazu ist die Aussicht auf die eigentlich schöne und abwechslungsreiche Umgebung heute in Nebel gehüllt und bietet uns so gar keine Ablenkung zu den Schlaglöchern und dem Regen.
Endlich, endlich haben wir es geschafft!
» Der Dempster Highway ist bezwungen! «
Und wir sind mit einer kaputten Windschutzscheibe nochmal glimpflich davon gekommen, wie wir finden. Wie es ausgesehen hätte, in dem tiefen, rutschigen Schlamm einen Reifen wechseln zu müssen, wollen wir uns lieber nicht ausmalen…

Tja, eine Narbe muss sich wohl jeder zuziehen – schließlich brauchen wir auch ein Erinnerungsstück an diese Fahrt.
Epilog
Nach über weiteren 500 Kilometern sind wir auf dem Weg nach Alaska. Als wir etwa fünfzig Kilometer außerhalb Whitehorse sind, fängt das ganze Auto plötzlich an zu vibrieren. Sobald wir schneller als 70 km/h fahren, können wir es eindeutig spüren und sogar das Lenkrad wackelt. Hilfe, was ist da los? Wir fahren zurück nach Whitehorse und befürchten das Schlimmste. In der nächstbesten Werkstatt fragen wir nach Rat, doch die Antwort des Mechanikers kommt ohne zu zögern und ohne dass er einen Blick auf unser Auto geworfen hat. Es ist der viele Dreck, der trotz zweimaligem Besuch in der Waschanlage immer noch in den Felgen steckt. Und genau der verursacht das Vibrieren unseres Autos. Diese Nachricht erleichtert uns und tatsächlich gehört das beunruhigende Vibrieren nach einer Intensivreinigung der Vergangenheit an.
Fazit/ Die wichtigsten Tipps für den Dempster Highway
- Langsam fahren! Der Grund für die vielen Reifenpannen ist der, dass die meisten Leute in einer Geschwindigkeit wie auf einem normalen Highway fahren. Der Dempster Highway ist aber alles andere als normal ;-)!
- Bei guten Straßenbedingungen ist diese Strecke durchaus machbar, die Schlaglöcher werden zwar nicht weniger sein, aber wenn der Untergrund in einigermaßen gutem Zustand ist, ist der Highway befahrbar.
- Lkws haben Vorfahrt! Wenn Lkws entgegen kommen, immer an den Rand fahren und stehen bleiben! Lieber ein paar Stopps mehr einlegen, denn die Trucker nehmen keine Rücksicht!
- Tanken, wo immer es auch geht! Auch wenn es teuer ist und das Benzin 2,49$ pro Liter kostet, die Alternative ist gar kein Sprit, also Tankstellen nutzen! (Dawson City, Eagle Plains, evtl. Fort McPherson, Inuvik)
Vorbereitung
- Ersatzrad und Benzinkanister dabei haben! In Kanada haben die allermeisten Mietwägen und Wohnmobile Ersatzräder standardmäßig dabei, aber lieber doppelt versichern und vorher schauen, ob auch Wagenheber und Co. mit dabei sind.
- Beachte, dass es auf dem Dempster Highway keinen Handyempfang gibt! Du bist in der Wildnis und wenn du eine Panne haben solltest, kann dir die Road Assistance der Versicherung auch nicht helfen, weil du sie nicht kontaktieren kannst. Am besten stehen bleiben und warten, bis jemand vorbeikommt, der helfen kann.
- Die richtige Vorbereitung ist alles! Informiere dich vorab gut im Internet und in den Touristeninformationen über die Straßenbedingungen, ob der Highway eventuell gesperrt ist (auch abschnittsweise möglich) und ob die Fähren in Betrieb sind. Letzteres ist nicht der Fall, wenn die Flüsse zu viel Wasser haben, im Frühjahr, wenn das Eis auftaut und zu Winteranfang, wenn das Wasser gefriert. Gerade wer außerhalb der Saison (Saison ist von Mitte Mai bis Mitte August) unterwegs ist, so wie wir, muss damit rechnen, dass öffentliche Einrichtungen und Campgrounds geschlossen sind und nur wenige Leute unterwegs sind.
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