Work and Travel – das heißt Reisen UND Arbeiten. Eine Work and Travel Reise besteht weder nur aus Reisen und Halligalli, noch lediglich aus Arbeiten. Der Grund, wieso wir uns auf Work and Travel Reisen begeben, ist doch, ein bestimmtes Land intensiv kennenzulernen. Und damit das über einen längeren Zeitraum möglich ist, arbeiten wir zwischendurch eben immer wieder. Nur so können wir uns den Aufenthalt in Ländern wie Australien, Neuseeland und Kanada leisten. Aber planlos drauflos und einfach mal schauen, wie weit wir kommen? Das ist bestimmt nicht der richtige Weg! Wir helfen dir zu deinem ultimativen Finanzplan für deine Work and Travel Reise! Mit ein paar einfachen Tricks und Routinen behältst du deine Finanzen im Griff und kannst planen, wie lange du noch reisen kannst. Außerdem gibt es unseren Finanzplan kostenlos als PDF zum Download! Viel Spaß damit!
So behältst du deine Finanzen im Griff!
Keine Angst, das soll jetzt keine trockene und langweilige Finanzberatung werden! Aber es ist ungemein wichtig, dass du deine Ausgaben kennst und dementsprechend handelst. Denn nur so wird deine Work and Travel Reise zu einem Gewinn!
In der Vorbereitungsphase zu Hause
Vermutlich hast du dich schon im Entferntesten mit dem Thema Geld, Finanzen und Ausgaben beschäftigt, als du den Entschluss zu deiner Work and Travel Reise gefasst hast. Der erste Gedanke nach „Ja, ich mach das!“ ist vermutlich: „Wie kann ich mir das leisten?“.
Dein Finanzpolster und deine Einnahmequellen
Vor deiner Abreise hast du einen bestimmten Betrag zur Verfügung. Aber Achtung: Schon jetzt fallen Kosten für dich an, die du einkalkulieren und von deinem Finanzpolster abziehen solltest! Um nur ein paar Beispiele zu nennen, sind das: Ausgaben für das Visum, den Flug, die Auslandskrankenversicherung, einen Rucksack oder Koffer, eventuelle Impfungen, Reiseführer und so weiter. Bei uns sind mit diesen Positionen ganz schnell 2.400 € pro Person für unsere Work and Travel Reise nach Australien zusammengekommen. Für unsere Reise nach Kanada zwei Jahre später waren es dann etwa 700 € weniger, da die Kosten für Rucksack und Impfungen weggefallen sind, da wir diese ja schon hatten.
Schritt für Schritt zu deinem Finanzpolster
Schritt 1: Bestimme deine Kosten, die im Zusammenhang mit deiner Reise anfallen (wie oben genannt). Liste alles auf, was durch deine Reise an Kosten entsteht.
Schritt 2: Bestimme deine Ausgaben, die bis zu deinem Abreisetag anfallen. Dazu gehört Miete, die du eventuell noch für deine Wohnung bezahlen musst, Handyvertrag, Lebenshaltungskosten, etc. Diese sind ganz individuell, je nachdem ob du Miete bezahlen musst, ob du noch ein Einkommen bis zur Abreise hast und und und …
Schritt 3: Liste alle deine laufenden Kosten auf, die auch während deiner Abwesenheit anfallen. Bei uns waren das zum Beispiel Versicherungen für Auto, Haftpflicht, Lebensversicherung, Kontoführungsgebühren, Krankenversicherungsbeiträge in Deutschland bzw. Anwartschaft. Also alles, was auch weiterhin von deinem Konto abgebucht wird, während du weg bist, notierst du.
Tipp: Am besten buchst du diesen Betrag gleich auf ein Sparkonto oder auf ein anderes Konto, das nicht mit deiner Kreditkarte verbunden ist. So verhinderst du, dass du dieses Geld „aus Versehen“ ausgibst.
Schritt 4: Ermittle dein Startkapital für die Reise! Das geht im Grunde nun ganz einfach, denn nachdem du deine Ausgaben bis zum Startpunkt der Reise nun kennst, ziehst du diese von deinem jetzigen „Kontostand“ einfach ab. Die laufenden Kosten pro Monat multiplizierst du mit der Anzahl an Monaten, die du weg sein wirst. Sollte das noch nicht feststehen, dann rechne auf jeden Fall großzügiger!
Also: Rechenbeispiel:
+ Finanzpolster 6.000 €
+ Einnahmen bis zur Reise 2.000 €
– Kosten für die Reise 2.000 €
– Kosten bis zur Reise 1.000 €
– laufende Kosten gesamt 200 €/Monat x 6 Monate = 1.200 €
= Startkapital für die Reise 3.800 €
So werden aus 6.000 € ganz schnell nur 3.800 €. Wir möchten dir damit zeigen, dass du die Ausgaben, die du vorab bereits hast, nicht unterschätzen solltest und mit den richtigen Erwartungen an die Sache herangehst.
Nimm dir Zeit, um anzukommen
Nachdem du nun dein Startkapital kennst, das dir für die erste Zeit deiner Reise zur Verfügung steht, kannst du dir ungefähr ausrechnen, wie lange du davon leben kannst. Nimm dir unbedingt Zeit, um erst mal in dem fremden Land anzukommen und dir ein paar Tage die Stadt anzusehen, in der du gelandet bist.
Damit du planen kannst, wie lange dein Budget ausreichen wird, solltest du die ungefähren Lebenshaltungskosten in dem Land, das du dir für Work and Travel ausgesucht hast, kennen. In unserem Fall war es Australien und wir wussten, dass die Lebensmittel und auch die Unterkünfte etwas teurer sind als in Deutschland.
Tipp: Rechne nicht damit, dass du gleich innerhalb weniger Wochen einen Job findest. Natürlich kann das der Fall sein, allerdings ist es wesentlich besser, wenn du genügend finanzielle Reserven hast, um nicht gleich den erstbesten Job annehmen zu müssen. Oft kann es Wochen oder Monate dauern, bis du eine geeignete und gut bezahlte Arbeit findest.
Kenne deine Ansprüche!
So wie du die Kosten vor Ort kennen solltest, musst du vor allem wissen, welche Ansprüche du an deine Reise hast. Je nachdem gestalten sich nämlich deine Kosten und diese können je nach Reisestil extrem unterschiedlich sein!
Wir haben unsere Kosten in folgende Kategorien unterteilt und uns dann unsere Gedanken dazu gemacht. Wohnen, Essen, Fortbewegung, Freizeit, Sonstiges.
Vor allem beim Punkt Wohnen kannst du extrem viel Geld sparen oder aber extrem viel Geld ausgeben. Gerade in größeren Städten wie Sydney oder Melbourne, wo das Angebot an Unterkünften sehr groß ist, gibt es Unterschiede wie Tag und Nacht und du kannst entweder für $20 oder für $200 pro Nacht schlafen.
Wir haben uns vorrangig an Hostels, günstige Hotels und Privatunterkünfte gehalten. Unser Anspruch war immer ein Privatzimmer, Sauberkeit und Sicherheit. Für uns stand fest, dass wir in kein dreckiges Partyhostel mit Mehrbettzimmer gehen wollten. Denn am Ende des Tages muss man sich einfach wohlfühlen!
Essen: Hier haben wir versucht, viel Geld zu sparen, uns aber dennoch ausgewogen und gesund zu ernähren. Wir haben uns immer selbst versorgt, sind also so gut wie nie in Restaurants gegangen, sondern haben zu 98% selbst gekocht.
Fortbewegung: Das meiste Geld kannst du sparen, wenn du dir ein eigenes Auto kaufst. Dazu benötigst du aber natürlich einen entsprechend größeren Betrag an Geld, den du in das Auto investieren kannst. Öffentliche Verkehrsmittel sind eine günstige Alternative dazu, und wenn du lieber mit dem Taxi durch die Stadt fährst, geht das natürlich auch extrem ins Geld.
Die Punkte Freizeit und Sonstiges waren bei uns sehr schwankend. Während der Zeit, in der wir einen festen Job hatten, haben wir dafür fast nichts ausgegeben. Wenn wir unterwegs waren, kam für diese Positionen aber locker ein mittlerer dreistelliger Betrag zusammen.
Du siehst hier schon, dass du je nach deinen Ansprüchen und deinem Reisestil mit mehr oder weniger Geld pro Monat zurechtkommst. Wichtig ist nur, dass du dir deinen Standard auch leisten kannst. Kalkuliere einen ungefähren Wert pro Monat, den du pro Kategorie ausgeben wirst und errechne dir so die Summe, die du mindestens brauchst.
Mach dir einen groben Plan deiner Reise!
Gerade die Flexibilität macht für uns das Reisen aus. Besonders während unserer Work and Travel Reisen haben wir unseren Plan häufig umgeschmissen und haben unsere Reiseziele kurzfristig geändert. Aber einen groben, langfristigen Plan benötigt jeder und den hatten auch wir.
Lege im Groben fest, welche Teile des Landes du alles sehen willst, wie viel das in etwa kostet und ob du Touren und teure Ausflüge unternehmen willst.
Verhältnis Work and Travel
Mit einer klaren Übersicht über dein Startkapital und deine ungefähren Ausgaben vor Ort solltest du nun errechnen können, wie lange du von diesem Geld leben kannst. Im Idealfall sind das Ergebnis deiner Rechnung nicht nur ein paar Wochen. Daraus ergibt sich dann auch schnell, wie lange du arbeiten musst, wenn du zum Beispiel ein halbes Jahr bleiben willst.
Wenn du wissen möchtest, wie unsere Route durch Australien und Neuseeland ausgesehen hat, dann schau unbedingt hier vorbei!
Wir können dir sagen, dass die Zeit, in der du im Ausland arbeitest, fast genauso spannend ist wie die Zeit, in der du reist. Einfach wie ein Einheimischer morgens zur Arbeit gehen und dir Geld für die Weiterreise zu verdienen, ist echt toll! Außerdem wirst du sprachlich, kulturell und überhaupt so viel lernen in dieser Zeit… Und selbst wenn die Tätigkeit nicht unbedingt super ist, weißt du ja, dass du diesen Job nicht für immer machen musst.
Dein Finanzplan während der Work and Travel Reise
Dein Finanzplan steht und du kannst guten Gewissens und mit viel Vorfreude im Gepäck losreisen. Doch dann geht die Arbeit weiter! Während deiner Reise solltest du deine Einnahmen und Ausgaben immer im Blick haben, denn nur so verhinderst du unschöne Überraschungen.
Notiere deine Ausgaben und behalte den Überblick!
Wir sind während unserer Reise wie folgt vorgegangen, um den Überblick über unsere Kosten zu behalten: Jeden Abend haben wir unsere Ausgaben des Tages aufgeschrieben. Zum Beispiel sah das so aus: $25 Essen, $70 Wohnen, $40 Bus. Keine Angst, das war ein Aufwand von maximal 5 Minuten pro Tag und wir haben das einfach vor dem Schlafengehen erledigt.
Am Ende des Monats haben wir unsere gesamten Kosten dann in Kategorien zusammengefasst und hatten so einen Überblick, wie viel Geld wir tatsächlich für die einzelnen Posten ausgegeben haben. Hier siehst du dann ganz deutlich, wie realistisch du geplant hast.
Sobald wir eine detailliertere Planung für die nächsten Wochen hatten, haben wir unseren Finanzplan entsprechend angepasst. Das bedeutet, wenn wir uns längerfristig wo niedergelassen haben, um zu arbeiten, haben wir weniger Geld verbraucht. Dazu gehört aber auch, dass du dir überlegst, wofür du deinen hart verdienten Lohn am Ende ausgeben möchtest. Wenn du am Wochenende auf Partys gehst und dort dein Geld in Alkohol investierst, kannst du arbeiten und trotzdem nichts sparen. Es kommt eben immer auf deinen Lebensstil an!
Wenn wir wussten, dass wir die nächste Zeit reisen werden und auch Touren geplant haben, dann mussten wir unsere geplanten Ausgaben natürlich nach oben schrauben. Es bringt hier nichts, wenn du dir deine Ausgaben „schön redest“, sondern du musst den Tatsachen, oder in diesem Fall den Ausgaben, realistisch ins Auge sehen.
Was ist, wenn dein Plan nicht aufgeht?
Trotz sorgfältiger Kalkulation kann es natürlich sein, dass dein Plan nicht aufgeht und du jeden Monat mehr verbrauchst als du dir überlegt hast. Keine Sorge, auch bei uns kam das öfters vor. Wir geben dir Tipps, damit du deine Finanzen wieder in den Griff bekommst:
Du musst das Problem finden! An welcher Stelle gibst du zu viel Geld aus? Das ist der Grund, wieso wir unsere Ausgaben täglich notiert und genau aufgeschrieben haben. Denn nur so kannst du jetzt nachvollziehen, wofür du am meisten Geld ausgibst. So wirst du auch gleich sehen, an welcher Stelle du noch mehr sparen kannst.
Lebst du über deine Verhältnisse? Wenn alle deine Positionen höher sind als deine Anfangskalkulation, dann musst du dich fragen, warum das so ist. Übernachtest du doch lieber in Hotels oder bist öfters essen gegangen, als du vorhattest? Oder liegt es daran, dass die Preise in dem Land gestiegen sind?
Doch was ist dann die Lösung dafür? Wenn du nicht mehr Geld für etwas einsparen kannst, dann musst du eine andere Entscheidung treffen. In diesem Fall ist das ganz klar: wenn du deine Ausgaben nicht reduzieren kannst, musst du deine Einnahmen erhöhen! Das bedeutet vermutlich, dass du länger arbeiten musst.
So hilft dir dein Finanzplan beim Sparen
Wenn du alle Schritte befolgst und auch während deiner Work and Travel Reise den Überblick über deine Finanzen behältst, dann wirst du langfristig gut zurechtkommen. Schreib uns gerne in die Kommentare, mit welchen Tipps du auf Reisen sparst und ob du einen Finanzplan hast!
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