Atemberaubend. Wunderschön. Überwältigend. Vielfältig. Uns fallen tausend solcher Adjektive ein, die unsere Erfahrungen auf dem unfassbar schönen Roadtrip entlang der Great Ocean Road in Australien beschreiben. Eines der wenigen Dinge, die wir vor dieser Reise nach Australien wussten, war die Beliebtheit dieser Strecke in der Nähe von Melbourne. Und obwohl wir es nie direkt besprochen haben, war klar, dass diese Straße auf unserer Bucketlist für Australien steht. Also auf geht’s, wir nehmen dich mit zur traumhaften Küstenstraße Great Ocean Road im Süden Australiens!
Anreise: Wo beginnt und wo endet die Great Ocean Road?
Die bekannteste Küstenstraße Australiens beginnt in Torquay und endet vermutlich irgendwo zwischen Allansford und Nelson. Genau festgelegt ist das Ende nicht, allerdings befinden sich alle Highlights der Great Ocean Road zwischen Torquay und Port Fairy. Danach wird unserer Erfahrung nach die Straße eher unspektakulär (im Vergleich dazu, was sich dir davor bereits bietet) und so haben wir unser persönliches Ende der Great Ocean Road in Port Fairy festgelegt.
Starten kannst du am allerbesten von Melbourne aus, denn von hier aus erreichst du Torquay nach etwa 1,5 Stunden Autofahrt.
Was Melbourne als Hauptstadt Victorias alles zu bieten hat, liest du am besten hier nach: Melbourne Tipps + Sehenswürdigkeiten für deine Reise
Für den Rückweg entscheiden sich viele Reisende für den Abstecher zum Grampians Nationalpark, der nordwestlich von Melbourne liegt. Da wir als Nächstes Phillip Island besuchen wollten, sind wir die gleiche Strecke wieder zurückgefahren. So hat sich uns diese wunderschöne Straße nochmal von einer ganz anderen Seite gezeigt.
Alles zur Reiseplanung: Route, Dauer, Unterkünfte, Kosten
Route entlang der Great Ocean Road: unsere Erfahrungen
Eine Route braucht es entlang der Great Ocean Road Tour eigentlich nicht. Im Grunde brauchst du noch nicht einmal eine Karte. Bist du dem Verkehrsdschungel Melbournes einmal entkommen, dann geht es immer in Richtung Geelong bzw. Torquay. Von hier aus folgst du einfach der Küstenstraße, die immer am Meer entlang führt. Wo es dir gefällt, dort steigst du aus, ganz einfach. Dabei ist es eigentlich egal, an welchem der tollen Strände und Aussichtspunkte du anhältst. Es ist überall atemberaubend und wo es geht, halten wir an, gehen zum Strand und lassen uns den Wind durch die Haare wehen und die Wellen über die Füße spritzen.
Die meisten Great Ocean Road Sehenswürdigkeiten liegen direkt an der Straße, sodass du ganz spontan anhalten und dich von den Aussichten und der Natur begeistern lassen kannst.
Wie viele Tage?
Die ca. 250 Kilometer könntest du selbstverständlich problemlos an einem Tag fahren. Allerdings würden wir dir das keinesfalls empfehlen! Denn du kommst hierher, um die Schönheit der Natur zu sehen, und glaub uns: es gibt einiges zu sehen! Plane am besten mindestens 3 Tage ein, damit du die schönen Spots auch richtig genießen kannst.
Wo übernachten?
Entlang der Great Ocean Road triffst du immer wieder auf Städte, sodass du deine Zeit wirklich flexibel gestalten kannst. Kommst du heute nicht so weit wie geplant, dann übernachtest du eben in einem Ort davor. Auf der gesamten Strecke der Great Ocean Road findest du Campingplätze, Hostels, Guesthouses oder Hotels. Für jede Art des Reisens, egal ob mit dem Camper oder Mietwagen, ist die passende Unterkunft dabei. Wir haben keine Übernachtung vorgebucht, weil wir flexibel bleiben wollten, und hatten kein Problem damit, im November Übernachtungsmöglichkeiten zu finden.
Kosten
Australien ist kein günstiges Land und die Kosten machen sich natürlich vor allem beim Reisen bemerkbar. Einplanen solltest du die Kosten für Mietwagen oder Camper, sofern du kein eigenes Auto hast, Unterkünfte, Essen und Eintritte.
Ein Mietauto (kein Camper) kostet unserer Erfahrung nach für 5 Tage an der Great Ocean Road ca. 150€-200€, je nach Verfügbarkeit und Versicherung. Die Preise für Unterkünfte schwanken je nach Jahreszeit und Anspruch. Hostels gibt es für etwa $35 pro Nacht, dagegen kann eine einfache Cabin auf dem Campingplatz auch $200 kosten. Die Preise für Lebensmittel sind etwas höher als in Deutschland, aber auch hier kommt es darauf an, wie du einkaufst. Für manche Leuchttürme oder Ausflüge solltest du noch zusätzlich Geld einplanen.
Wir haben für vier Tage entlang der Great Ocean Road in etwa $350 bezahlt.
Eine Tour buchen
Wenn du unter 21 Jahre alt bist und somit kein Auto in Australien mieten darfst oder lieber in der Gruppe reist und dabei viele Hintergrundinformationen von einem Guide bekommst, dann ist eine geführte Tour vielleicht die richtige Option für dich.
Tagestouren* werden ab Melbourne organisiert und bringen dich zu allen Highlights der Great Ocean Road.
Bei einer zweitägigen Tour* hast du die Möglichkeit, die Great Ocean Road mit dem Grampians Nationalpark und einer Übernachtung zu verbinden.
Es gibt sogar Touren* , die dich von Adelaide nach Melbourne bringen und dir dabei die Grampians und die Highlights der Great Ocean Road zeigen.
Highlights der Great Ocean Road und unsere Erfahrungen
Genau das ist unser Stichwort, denn ganz ohne Tour zeigen wir dir hier unsere Highlights und Favoriten entlang der sensationellen Great Ocean Road.
Bells Beach
Schon nach wenigen gefahrenen Kilometern legen wir den ersten Stopp ein. Die wunderschöne Aussicht auf die Strände reicht uns nicht, wir wollen ans Meer. Am Bells Beach angekommen, sehen wir sogar einige Surfer im Wasser. Bei dieser faszinierenden Landschaft ist es kein Wunder, dass hier schon einige Filme gedreht wurden.
Split Point Lighthouse
Nach unserer ersten Nacht in Anglesea starten wir am nächsten Morgen zur ersten Sehenswürdigkeit. Das Split Point Lighthouse in Aireys Inlet erwartet uns mit einer fotogenen Kulisse und spektakulären Aussichten. Für ca. $15 kannst du auch eine Tour buchen, die dich ins Innere des Leuchtturms bringt. Es ist aber auch wert, lediglich für die tolle Aussicht hierher zu kommen.
Teddy’s Lookout & Erskine Falls, Lorne
In Lorne nehmen wir gleich zwei Spots auf einmal mit. Vom Teddy’s Lookout bekommen wir eine überragende Sicht auf das Meer und den Verlauf der Great Ocean Road.
Wow, von hier oben sieht das Ganze nochmal toller aus!
In der Nähe des Aussichtspunktes befinden sich auch die Erskine Falls, zu denen ein hübscher, kurzer Dschungelwalk führt. Über 30 Meter stürzen die Falls in die Tiefe und sind dabei wirklich beeindruckend.
Kennett River
Unser Reiseführer* verspricht uns, hier wild lebende Koalas zu sehen. Tatsächlich sitzt einer etwa einen halben Meter über uns im Baum und wartet nur darauf, Selfies mit ihm zu machen. Das eigentliche überraschende Highlight aber sind die Königssittiche, eine australische Papageienart, die hier in Scharen zu finden sind. Sie setzen sich auf unsere Köpfe oder Schultern und fressen uns Chips aus der Hand. Anfangs ein komisches Gefühl, aber definitiv ein einmaliges Erlebnis!
Rainforest Boardwalk
Etwa 17 Kilometer nach Apollo Bay finden wir einen Boardwalk, der mitten durch einen Regenwald führt. Vorbei an riesengroßen, dicken Bäumen, die allesamt mit Moos überzogen sind, und dichten Farnen geht der einfache Weg durch den Regenwald. Alles ist in einem satten Grün, sodass wir uns vorkommen wie im Dschungel. Solche Farben haben wir selten gesehen, Wahnsinn!
Cape Otway Lighthouse
Zum zweitsüdlichsten Punkt des australischen Festlandes wollen wir natürlich unbedingt fahren und besuchen das Lighthouse, das einen super Ausblick auf die zerklüftete Küstenlandschaft und das weite, offene Meer bietet. Der Blick ist einfach atemberaubend! Mit knapp $20 pro Person ist der Zugang zum Leuchtturm aber auch nicht ganz günstig.
Johanna Beach
Ja, wir wissen, es kommt ein Strand nach dem nächsten und jeder hat einen Namen. Und offen gesagt merken wir uns auch nicht jeden davon. Dennoch können wir dir den Johanna Beach einfach nicht vorenthalten. So riesengroße Wellen wie hier haben wir noch nirgends gesehen. Wir genießen in sicherem Abstand unser Lunchpaket, denn die Wellen kommen in unregelmäßigen Abständen ziemlich nah an die Küste heran. Zum Baden ist dieser Strand auch bei höheren Temperaturen nicht geeignet, denn aufgrund der unberechenbaren Wellen und Strömungen wäre das viel zu gefährlich!
Twelve Apostles
Die Twelve Apostles im Port Campbell Nationalpark sind die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit und selbstverständlich ein Highlight entlang der Küstenstraße. Auch wir wollen hier einmal gewesen sein und unsere Erfahrungen an diesem Touristen-Hotspot der Great Ocean Road machen.
Für schlappe AU$ 300 könntest du auch einen Hubschrauberrundflug über die noch bestehenden Apostel buchen. Wir beschränken uns lieber auf den Aussichtspunkt, der zu Fuß erreichbar ist. Klar, dass wir ihn mit vielen, vielen anderen Menschen teilen müssen, aber so ist das nun mal an bekannten Orten.
Loch Ard Gorge
Die Loch Ard Gorge ist eine versteckte Felsenbucht, in die das Wasser unaufhaltsam hineinspritzt und so die Felsen, die die Bucht einrahmen, stetig formt und verändert. Hier ist die Gewalt der Wassermassen deutlich zu spüren. An solchen Orten erkennen wir, wie winzig der Mensch im Vergleich zur Natur ist…
The Arch & London Bridge
Unweit von Port Campbell findest du reihenweise Felsformationen im Meer. The Arch ist ein Felsen, der vom Wasser ständig ausgehöhlt und so zu einem Felsbogen (arch) geformt wurde.
Die bekannte London Bridge ist eine ebenso natürliche Felsbrücke, die zwei Felsen miteinander verbunden hat. Im Jahr 1990 ist das Verbindungsstück der Brücke jedoch eingestürzt und somit gibt es eigentlich keine „Bridge“ mehr. Trotzdem ist der Name geblieben und die Besucher kommen auch weiterhin hierher.
The Grotto & Bay of Islands
Die Grotto, die nur wenige Minuten von der London Bridge entfernt ist, ist ein weiteres Highlight der Great Ocean Road. Stufen führen dich zur Grotto hinunter, wo du das beeindruckende Gebilde ansehen kannst.
Wie so manches Mal gefallen uns Orte, die weder bekannt noch irgendwo beschrieben sind, teilweise besser als die überall angepriesenen Sehenswürdigkeiten, die man sich dann eben mit hunderten anderen Menschen teilen muss.
Die Bay of Islands, auf die wir eher zufällig stoßen, hinterlässt bei uns einen bleibenden Eindruck. Hier erwartet uns ein 180° Blick auf einzelne Felsen, die im Wasser tatsächlich aussehen wie kleine Inseln. Da wir hier ganz alleine sind, hat es eine viel intensivere Wirkung auf uns als manche Dinge, die wir zuvor gesehen haben.
Tower Hill Reserve
Australisches Wildlife erwartet uns auf unserem letzten Stopp, dem Tower Hill Reserve. Noch etwas, das wir hier eigentlich nicht erwartet hätten. Doch oft sind es dann genau die unerwarteten Dinge, die aus einem schlichten Besuch ein unvergessliches Erlebnis machen. Wir machen einen Walk zu einem Aussichtspunkt, von wo aus man den ganzen umliegenden Regenwald überblicken kann. Auf unserem Rückweg treffen wir auf Emus, Kängurus und leuchtend blaue Kingfisher-Vögel, die sich alle im frühen Morgengrauen auf Futtersuche befinden.
Unsere Erfahrungen – deine Tipps für dein Great Ocean Road Abenteuer
Lass dir einfach Zeit, diese wunderschöne Küstenstraße in allen Facetten zu genießen! Steig aus, wo es dir gefällt, und nicht wo viele Menschen sind. Es sind oft die Spots, von denen du weniger erwartet hättest, die dich dann umhauen. Sehr oft gibt es die Möglichkeit, rechts ranzufahren und die Aussicht zu genießen oder Wildlife zu beobachten. Das war jedenfalls unsere Strategie und wir konnten einen unvergesslichen Roadtrip erleben.
Welches unserer Great Ocean Road Highlights gefällt dir am besten? Wir sind gespannt!
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