Sie ist megamotiviert, laufbegeistert und einfach sie selbst: Dani Rebhan, auf Instagram bekannt als runwithdani, ist eine (Halb-)Marathonläuferin, die nur so übersprudelt vor Motivation und ihre Community täglich mitnimmt und begeistert. Wenn man jemandem den Spaß am Laufen zu 100% abkauft, dann auf jeden Fall ihr! Aber das war nicht immer so. Erst mit 27 hat Dani die Liebe zum Laufen für sich entdeckt. In einem exklusiven Interview verrät sie uns, warum sie relativ spät mit dem Laufen angefangen hat, was sie täglich motiviert und mit welchen Hindernissen sie am Anfang zu kämpfen hatte. Nachdem du ihre Geschichte gelesen hast, wirst auch du dir denken: es gibt keine Ausrede mehr – die Laufmotivation schwappt über!
Wie alles begann …
Bis ich 27 Jahre alt war, hatte ich nie wirklich Interesse daran, eine Sportart auszuüben. Sport fand für mich nur innerhalb des Sportunterrichts in der Schule oder in meiner Freizeit in der Showtanzgruppe statt. Das war’s aber auch schon.
Ich hatte es schon einmal mit dem Laufen probiert und wollte „einfach mal joggen gehen“. Es soll ja gut tun und gesund sein. Aber von einem guten Gefühl war ich damals weit entfernt, denn ich hatte Asthma. Sobald ich mich schneller bewegt habe, musste ich stark röcheln, sodass ich einfach keine Luft mehr bekommen habe. Das machte das Laufen für mich unmöglich.
Ich habe es mehrmals versucht, aber jedes Mal musste ich nach nicht einmal 500 Metern deprimiert und mit dem Asthmaspray nach Hause stapfen. Irgendwie habe ich mich also mit dem Gedanken, dass ich nicht joggen kann, einfach abgefunden und es erst mal sein lassen. Tja, und dann kam auf einmal alles anders…
Was war der Moment, der in dir den Wunsch ausgelöst hat, laufen zu gehen?
Daran kann ich mich noch ganz genau erinnern. Es war im September 2014, mein Mann und ich waren auf Hochzeitsreise in den USA unterwegs. Bei unserem Aufenthalt in Los Angeles bekamen wir den Tipp, unbedingt mal in den Runyon Canyon Park zu gehen und ganz oben den Sonnenuntergang anzusehen. Also haben wir das gemacht und das Erlebnis dort hat schlichtweg mein Leben verändert.
Wir kamen in dem Park an und waren sofort begeistert. Überall waren sportliche Menschen. Der Runyon Canyon Park ist ein Treffpunkt zum Laufen, Wandern, Workout oder Gassi gehen mit dem Hund. Alle Leute dort sahen einfach super aus und waren im typischen sportlich-stylishen LA-Look. Außerdem strahlten sie so ein Selbstbewusstsein aus.
Wir mischten uns also unter die überwiegend Einheimischen und wanderten den Berg hoch in Richtung Aussichtspunkt. Der Berg war ganz schön steil und für uns pure Anstrengung. Der Schweiß floss und immer wieder überholten uns Läuferinnen und Läufer, denen das scheinbar ganz leicht fiel. Da dachte ich mir nur „Respekt“!
Ganz oben angekommen wurden wir mit einem traumhaften Sonnenuntergang und einem spektakulären Ausblick über LA belohnt. Wir saßen auf einer Bank und beobachteten all die sportlichen Menschen um uns herum. Sie kamen oben an, gaben sich ein High-Five, quatschten mit uns, die Ladies im Sport-BH knipsten ein Selfie und die Männer machten oben noch ein paar Liegestützen, nur um direkt wieder nach unten zu rennen. So viele unterschiedliche Menschen, doch eins hatten sie alle gemeinsam: die pure Freude an der Bewegung. Ganz egal ob dick oder dünn, Mann oder Frau, Anfänger oder Profi.
Dieser Moment auf dem Gipfel des Runyon Canyon hat mir so viel Motivation und Begeisterung geschenkt, dass das der Zeitpunkt war, in dem ich für mich beschloss: nach unserer Reise fange ich zu Hause mit dem Laufen an. Ich hatte mir schon damals vorgestellt, irgendwann nochmal hierher zu kommen und dann auch eine dieser Läuferinnen im Park zu sein. Dieser Traum hat sich wenige Jahre später schon für mich erfüllt.
Was waren deine größten Hindernisse am Anfang?
Mein größtes Hindernis war tatsächlich meine Gesundheit. Denn das Asthma und das starke Röcheln bremsten mich beim Laufen so sehr aus, dass ich nicht einmal 500 Meter weit gekommen bin bzw. so frustriert war, dass ich das mit dem Laufen überhaupt nicht mehr versuchen wollte. Bis zu dem Tag unserer Rückkehr aus den USA.
Mein erster richtiger Lauf war also am 19.10.2014. Dieses Datum ist der Beginn meiner „Laufkarriere“ und den werde ich nie vergessen. Ich habe alles organisiert, damit ich starten konnte. Das heißt, ich habe erst einmal Laufschuhe gebraucht. Und atmungsaktive Kleidung. Und einen Sport-BH. Und eine Lauf-App musste her. Dann konnte es auch schon losgehen.
Welche Gefühle hattest du bei deinem ersten Lauf?
Mit der ganzen Laufmotivation aus Los Angeles machte ich mich bereit für meinen ersten Lauf. Ich schnürte die Laufschuhe und ging vor die Tür. Auf dem Gehsteig entlang ging es einen Kilometer in Richtung Ortsausgang und den gleichen Weg zurück.
Ich bin extra vorsichtig gelaufen, mit dem Ziel, meine Atmung möglichst gleich zu halten und das Röcheln zu vermeiden. Es war ein ständiger Wechsel zwischen Laufen und Gehen. Mit Pause bei der Halbzeit und in einer 9er Pace. Natürlich hatte ich auch den Asthmaspray als Sicherheit in der Tasche.
Ich war zwar langsam unterwegs, aber es war mir wichtig, so zu laufen, dass ich mich wohlfühle. Und irgendwie war das der Schlüssel zum Erfolg. Mit diesem Lauf waren das Röcheln und die Atemnot weg! Einfach weg! Für immer!
Der Lauf fühlte sich großartig an! Alleine das Gefühl, dass ich es jetzt tatsächlich mache, hat mich so unglaublich glücklich gemacht. Und so bin ich meine ersten sagenhaften 2 Kilometer gelaufen.
Im Nachhinein kann ich sagen, dass manchmal nur wir selbst es sind, die sich Steine in den Weg legen und einreden, etwas nicht zu können. Denn im Endeffekt sind immer wir selbst dafür verantwortlich, was wir können und machen.
Das Erlebnis in LA hat bei mir auf irgendeine Art und Weise einen Schalter umgelegt. Ich habe mir neue, positive Gedanken gepflanzt und mir gesagt, dass ich mit dem Laufen anfangen will und das auch kann. Ich habe daran geglaubt und ich habe mir das Gefühl vorgestellt, wie es ist, diesen Erfolg zu feiern. Und siehe da: als ich dann zu Hause mit dieser neuen inneren Einstellung gestartet bin, war das Asthma wie weggehext.
Welche Veränderungen hast du durch das Laufen gespürt?
Das Laufen bereichert mein Leben in so vielen Weisen positiv. Durch das Laufen bin ich viel dankbarer geworden, denn ich schätze es inzwischen so sehr, dass ich überhaupt laufen kann und mein Körper sogar zu einem Marathon fähig ist. Denn es gibt viele Menschen da draußen, die gerne laufen würden, es aber zum Beispiel aufgrund einer Krankheit nicht können oder dürfen. Oft bekomme ich Nachrichten, dass ich bitte für jemanden eine Runde mitlaufen soll. Das mache ich natürlich liebend gerne und so mache ich sogar noch jemandem eine Freude damit.
Außerdem bin ich gelassener und selbstbewusster geworden. Das Laufen gibt mir sehr viel Energie für einen langen Arbeitstag zwischen Hotel-Alltag und Hotel-Neubau. Einen besseren Ausgleich als Laufen gibt es für mich nicht.
Ich habe durch das Laufen gelernt, was unter uns Läufern für ein Gemeinschaftsgefühl herrscht. Es sind bereits so viele wundervolle Kontakte entstanden, egal ob online oder offline. Wenn man in einer neuen Stadt ist und sich dort einer Laufgruppe anschließt, wird man überall sofort herzlich aufgenommen. Das liebe ich! Alle halten zusammen und unterstützen sich gegenseitig. Dieses Gefühl gebe ich auch gerne weiter. So habe ich schon viele liebe Menschen im Familien- und Freundeskreis mit dem Lauffieber angesteckt und eine Laufgruppe gegründet.
Was mir das Laufen vor allem beigebracht hat, ist Durchhaltevermögen. Jeder, der schon mal auf eine längere Distanz, wie Marathon oder Halbmarathon, hintrainiert hat, weiß, was es heißt, durchzuhalten, auch wenn der Kopf dagegen ist. Vor ein paar Jahren hätte ich mir niemals träumen lassen, dass ich mal einen Marathon laufe. Wenn man sich der Herausforderung stellt, lernt man, mit allem umzugehen. Ich habe gelernt, Höhen und Tiefen zu meistern und eine Disziplin zu entwickeln. Daraus habe ich sehr viel für mich persönlich als auch beruflich mitgenommen.
Laufen ist so viel mehr als „nur“ Laufen.
Du bist eine Morgenläuferin und stehst auch schon mal um 5 Uhr auf, um laufen zu gehen. Was motiviert dich?
Ich denke immer an das großartige Gefühl nach dem Laufen. Die Gedanken daran, wie gut mir das Laufen tut und wie es meinen Tag bereichert, motivieren mich dazu, sehr früh aus dem Bett zu springen. Wenn ich dann am Abend vorher noch das Wetter checke und sehe, dass da ein Sonnensymbol abgebildet ist, dann ist das nochmal eine extra Portion Motivation für mich. Dazu noch der Gedanke, unterwegs den Sonnenaufgang zu sehen, ist für mich Grund genug für einen Early-Bird. Laufen ist für mich einfach der perfekte Start in den Tag! Ich liebe es, schon vor der Arbeit aktiv gewesen zu sein. Meine Lieblingslaufrunde startet glücklicherweise direkt vor der Haustür und führt durch unseren schönen Frankenwald.
Ein guter Tipp ist übrigens, sich am Abend vorher schon die Laufkleidung und alles, was man braucht, bereit zu legen. So kann das Gehirn am frühen Morgen schön entspannen und spart sich die „Was ziehe ich bloß an“-Frage. Außerdem kündige ich meine Early-Bird-Runs oft über Instagram an. So motiviere ich meine Community und ich habe eine Verpflichtung mir selbst gegenüber.
Welche Tipps kannst du jemandem an die Hand geben, der mit dem Laufen anfangen möchte?
Die gute Nachricht: es ist nie zu spät, um mit dem Laufen anzufangen. Was sich wie ein Kalenderspruch anhört, ist die Wahrheit: auch ich habe relativ spät damit begonnen und inzwischen ist es ein fester Bestandteil meines Lebens!
- Finde heraus, was dich motiviert! Was ist das Gute daran, wenn du mit dem Laufen anfängst? Willst du einen Ausgleich schaffen? Möchtest du abnehmen oder dich fit halten? Möchtest du eine neue Sportart ausprobieren? Finde deine persönliche Antriebs-Motivation. Du kannst dich zum Beispiel auch durch ein neues Laufoutfit motivieren. Oder du lässt dich durch Instagram, ein Buch oder einen Podcast inspirieren. Ebenso kann es ein bestimmtes Erlebnis sein, so wie bei mir, das dich förmlich zum Laufen bringt.
- Schnapp dir einen Laufpartner! Wenn es dir schwer fällt, alleine zu laufen, dann ist es empfehlenswert, sich zum Laufen zu verabreden. Denn wer sagt schon eine feste Verabredung ab? Ihr könnt euch dann gegenseitig motivieren und pushen und habt außerdem noch Unterhaltung während des Laufens.
- Feiere jeden Fortschritt und sei stolz auf dich! Gerade am Anfang macht man in kurzer Zeit schon ziemlich viele Fortschritte. Und dafür solltest du dich auch feiern. Egal ob du die ersten 3, 5 oder 10 Kilometer geschafft oder eine neue persönliche Bestzeit aufgestellt hast: Sei stolz auf dich! Und glaub mir: das Laufen hat so viele Glücksgefühle für dich parat!
- Vergleiche dich nur mit dir selbst! Ein Blick auf die Leistung anderer kann schnell demotivierend sein. Daher ist es besser, wenn du dich auf deine eigenen Erfolge konzentrierst und auf deinen Körper hörst. Wenn dir durchgehend laufen zu anstrengend ist, dann gehe zwischendrin ein Stück – auch wenn andere das vielleicht nicht so machen. Meine Anfänge bestanden auch aus einer Abwechslung zwischen Laufen und Gehen. Jeder Körper ist anders und nur du weißt, was dir gut tut. Es ist ein Fehler, dich mit anderen zu vergleichen, denn du kennst ihre Geschichte, ihre Veranlagung und ihr Training nicht. Nur weil sich ein Freund gleich für einen Marathon anmeldet, musst du das nicht auch tun. Ich habe mich nach 4 Laufjahren für den Marathon entschieden und bin ihn schließlich in meinem 5. Laufjahr gelaufen.
- Finde ein Ziel, das dich begeistert! Bei mir war es am Anfang ein 10 Kilometer-Lauf. Ich habe mich für meine erste Laufveranstaltung angemeldet und so hatte ich ein Ziel, auf das ich mich gefreut habe und auf das ich hintrainieren konnte. So gibt es keine Ausreden und kein Zurück mehr!
I don’t run to add days to my life, I run to add life to my days.
Wenn ich euch jetzt auch motivieren konnte, dann teilt gerne eure Lauferlebnisse mit dem #runwithdani !
Ab in die Laufschuhe, fertig, los!
Danis Laufmotivation und Begeisterung für das Laufen ist beim Schreiben dieses Artikels direkt auf uns übergeschwappt! Nach ihrer Geschichte zählt keine Ausrede mehr! Wir hoffen, auch euch als Leser durch Danis Geschichte begeistert zu haben. Wenn ja, dann schreibt uns eure Gedanken dazu gerne in die Kommentare!
Noch mehr Laufmotivation findet ihr zum Beispiel in diesem Artikel.
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