Neuseeland ist in den letzten Jahren zu einem der beliebtesten Reiseziele geworden. Und das zu Recht, denn das Land der Kiwis bietet eine unglaubliche Vielfalt, spektakuläre Natur, freundliche Einwohner und ist ein Paradies für Outdoor-Liebhaber! Wie, wann und womit du dieses tolle Land bereisen kannst, erfährst du hier. Unsere Tipps und Erfahrungen zum Thema Camper mieten in Neuseeland lassen deine Vorfreude auf den nächsten Urlaub hoffentlich steigern. Los geht’s!
*Dieser Beitrag enthält Werbung
Reisezeit in Neuseeland
Hauptreisezeit in Neuseeland ist etwa von Dezember bis Februar. In dieser Zeit ist natürlich das Wetter am besten, allerdings musst du auch mit höheren Preisen (bei Campermiete und Hotelübernachtungen), geringerer Verfügbarkeit und erhöhtem Touristenaufkommen rechnen. Wer zu dieser Zeit reist, sollte sich also frühestmöglich (mindestens sechs Monate im Voraus) um Camperbuchung, Flug und Hotel kümmern.
Wir waren im Februar/ März unterwegs, das heißt schon etwas weniger Leute, mehr Verfügbarkeit auf den Campingplätzen und etwas geringere Preise. Das Wetter war absolut super, wir waren einige Male im Meer beim Baden und meistens haben wir kurze Klamotten getragen. Und obwohl wir uns es gewünscht hätten (damit wir es uns in unserem Wohnmobil so richtig gemütlich machen können), haben wir in 30 Tagen keinen einzigen Regentag erlebt. Für das Reisen mit Wohnmobil in Neuseeland ist dieser Zeitraum perfekt.
Warum du mit dem Camper in Neuseeland reisen solltest
Es gibt viele Möglichkeiten des Reisens in Neuseeland. Mit dem Bus, Zug, Auto oder Camper. Wieso solltest du jetzt ausgerechnet zum teuersten aller Möglichkeiten greifen?
Neuseeland eignet sich perfekt für Camper. Die Campingplätze sind so gut ausgestattet wie wir es nirgends anders auf der Welt gesehen haben und unsere Erfahrung hat gezeigt, dass Neuseeland ein sehr, sehr camperfreundliches Land ist. Viele Neuseeländer reisen selbst sehr gerne mit dem Wohnmobil durch ihr Land.
Viele Backpacker reisen mit dem Bus oder Zug. Allerdings geht dann das Schönste am Reisen verloren: die Flexibilität! Zug- oder Busfahrten müssen vorausgebucht werden und gefällt es dir an einem Ort unerwartet gut, so ist ein Verschieben der Busreise oft nur schwer und mit viel Aufwand möglich. Und genau das möchtest du im Urlaub ja nicht haben. Das Busnetz in Neuseeland ist relativ ausgeprägt, allerdings kommst du damit nur von A nach B und die wenigen Zwischenstopps, die der Bus einlegt, lassen dich nicht wirklich die Schönheit dieses Landes erkennen. Und oft sind es genau die spontanen Stopps, die die Reise zu etwas ganz Besonderem machen.
Eine andere, flexible Möglichkeit ist das Mieten eines Autos. Da Neuseeland aber bezüglich Übernachtungen unserer Erfahrung nach eher zu den hochpreisigen Ländern gehört, belaufen sich die Kosten für ein Mietauto und Hotelübernachtungen etwa in demselben Rahmen wie die Campermiete.
Ein Wohnmobil bietet einfach eine große Freiheit! Du kannst stehen bleiben, kochen, die Liegestühle rausholen und Schlafen wo, wann und wie du willst.
Welchen Camper-Anbieter aus der Vielzahl wählen?
Gerade weil Neuseeland ein Ziel für Campingliebhaber geworden ist, gibt es eine Vielzahl an Anbietern. Es gibt einige große, bekannte Anbieter wie Mighty, Jucy, Maui, Britz, Apollo und Co., aber auch kleinere, unbekanntere, die aber oftmals sehr gute Angebote haben.
Damit du den perfekten Campervan für deine Neuseelandreise findest, musst du zuallererst festlegen, welche Kriterien dir am wichtigsten bei der Camperauswahl sind. Lege deine Prioritäten fest und anhand derer werden sicher schon ein paar Anbieter ausscheiden (z. B. Wicked Campers bietet nur Sleepervans an).
Deine Kriterien können zum Beispiel sein:
- Größe des Campers
- Ausstattung, z. B. Grill, Campingstühle etc.
- Modernität des Inneren
- neues Modell, z. B. nicht älter als 2018
- mit Bad und Dusche
- Anzahl der Personen
- Preis
Wenn du deine Kriterien festgelegt hast, kannst du dich daran machen, die Anbieter und verschiedenen Vergleichsportale nach deinen Kriterien zu durchsuchen. Im Anschluss wirst du schnell feststellen, dass von den unglaublich vielen Anbietern noch wenige übrig bleiben. Das macht dir die Auswahl um einiges leichter.
Tipp: CamperChamp bietet dir einen direkten Preis- und Anbietervergleich und ist unsere Empfehlung zum Camper mieten in Neuseeland.
Unsere Geschichte und Erfahrungen zum Wohnmobil mieten in Neuseeland
Als wir unseren Camper mieten wollten, standen wir zwei Wochen vor unserem geplanten Anreisedatum nach Auckland. Wir durchforsteten das Internet und alles, was wir finden konnten, aber wie es aussieht – aussichtslos! Wir waren einfach viel zu spät dran! Das einzige, was noch verfügbar war, war ein Sleepervan (Van mit ausklappbarem Bett und Küchenzeile im Kofferraum). Aber eigentlich wollten wir einen richtigen Camper, in dem wir stehen und auch im Inneren kochen können, wenn es mal regnet.
Im allerletzten Moment sind wir dann durch einen riesengroßen Zufall auf einen Kommentar auf einer Bewertungsseite gestoßen, der uns die Neuseeland-Reise gerettet hat. In einer Bewertung schrieb eine Deutsche, die vor einem ähnlichen Problem stand wie wir, von Ulf und seiner Campervermittlungsagentur Adventiv. Ihr hat er auch in letzter Minute einen Camper organisiert.
Wir haben ihn dann sofort angerufen und ihm beschrieben, welche Art von Camper wir mieten wollen. Daraufhin hat er gemeint, dass wir das vergessen können, weil immer noch Hochsaison ist und wir viel zu spät dran sind. Unsere Hoffnung schwand gewaltig, wir haben ihm aber trotzdem mal unsere Daten (Abholort, Datum, Art des Campers, …) per Email geschickt und er hat versprochen, zu schauen, was sich machen lässt.
Viel Hoffnung haben wir uns nicht gemacht, als wir ihn am nächsten Tag nochmal angerufen haben. Einen Sleepervan haben wir für den Notfall mal mit Vorbehalt reserviert. In allerletzter Minute hat Ulf es tatsächlich für uns möglich gemacht, dass wir ein Wohnmobil nach unseren Vorstellungen bekommen haben! Alles, was wir machen mussten, war auf der Stelle zuzusagen. Wow!
Das war enormes Glück und dessen sind wir uns noch heute bewusst! Danke an dieser Stelle an Ulf für seine großartige Arbeit!
Was du auf jeden Fall beachten solltest
Natürlich gibt es neben den ganzen positiven Aspekten auch ein paar Schwierigkeiten mit dem Camper, die du im Normalfall aber ziemlich schnell in den Griff bekommst.
Campermiete
Ein Wohnmobil zu mieten ist keine günstige Sache, so viel steht fest! Durch die stets wachsende Nachfrage steigen auch die Preise, so ist es nun mal. Der Preis ist stark abhängig von der Größe des Campers, dem Zubehör (Campingstühle, Tisch, Navigationsgerät, Bettwäsche etc.) oder der Versicherung. Wie so vieles können auch Unfallschäden in Neuseeland sehr, sehr teuer werden. Deshalb solltest du dich gut informieren, welche Schäden und bis welcher Höhe durch die gebuchte Versicherung abgedeckt sind.
Sogenannte Sleepervans bekommst du schon relativ günstig. Sie stellen eine gute Alternative für Backpacker dar, da sie auch schon an Personen ab 18 Jahren vermietet werden (Mietpreis ab ca. 50 € pro Nacht). Wenn du ein Hitop Modell bevorzugst, in dem du aufrecht stehen und einfach mehr Bewegungsspielraum hast, dann musst du mit einer Miete von etwa 100 € aufwärts pro Nacht rechnen.
Wir haben für unseren Kiwi Camper beispielsweise für 30 Nächte circa 3.000€ bezahlt. Das ist nicht wenig, allerdings hatten wir auch keine Selbstbeteiligung im Schadensfall und alle Ausrüstung (auch BBQ, Navi, Geschirr & Co.) inklusive. Vielleicht spielte es auch eine Rolle, dass wir sehr kurzfristig gebucht haben, aber der Preis war es sowas von wert.
Die Größe
Der Camper ist natürlich größer als ein normales Auto. Je nachdem für wie viele Personen das Wohnmobil geeignet ist, handelt es sich um einen größeren Van bis zu einem busähnlichen Gefährt. Erstmal ist das Fahren ungewohnt, aber da du ein Wohnmobil mit einem normalen Pkw-Führerschein fahren darfst, hast du das Ganze auch ziemlich schnell raus.
Linksverkehr
Allerdings fährst du in Neuseeland auf der linken Straßenseite, auch das erscheint im ersten Moment total strange, ist aber im Grunde ganz einfach. Nach ein paar Mal falsch abbiegen und Vorfahrt nehmen ist es kein Problem mehr! 🙂 Gerade am Anfang solltest du lieber zwei- oder dreimal schauen.
Straßenzustände
Die Straßen sind nicht alle gut ausgebaut. Oft sind die Straßen, sobald du von den Highways herunterfährst, nicht mehr geteert und teilweise nur noch einspurig. Da heißt es einfach Aufpassen und den Bedingungen entsprechend fahren.
Wind
Der Wind ist eine Sache, die du vielleicht unterschätzt. Das Fahrzeug ist (zumindest alle Hitop-Camper) um einiges höher als ein Pkw, und diese Tatsache macht sich meist erst in den Kurven bemerkbar. Die Folge ist, dass das Wohnmobil bei Wind leichter kippen kann, was du in jedem Fall vermeiden möchtest! In den Kurven einfach langsamer fahren, dann klappt auch das!
Zeiteinteilung
Dass der Camper über Wasser, Stromanschluss usw. verfügt, ist natürlich schön. Was aber weniger schön ist, ist die Tatsache, dass all das auch gepflegt werden will. Der Wassertank muss entleert und frisches Wasser wieder nachgefüllt werden, Stromkabel müssen eingerollt und alles im Camper niet- und nagelfest gemacht werden. Es gibt nichts Nervigeres beim Fahren, als wenn Dinge hin- und herfliegen oder Schubladen nicht ganz geschlossen sind.
All das kostet natürlich Zeit und das bedeutet, du musst morgens etwa eine halbe bis ganze Stunde mehr einplanen, in der du das erledigst.
Neuseelands Campingplätze
Ausstattung
Noch in keinem Land haben wir so gut ausgestattete, saubere Campingplätze gesehen wie in Neuseeland! Fast ausnahmslos alle Campingplätze verfügen über einen Aufenthaltsraum, eine Laundry, große Duschgebäude und – Küchen! Gerade wer mit einem kleinen Camper unterwegs ist, so wie wir, freut sich, auch mal mehr Platz in einer richtig großen Küche zu haben. Meist sind diese sogar mit Töpfen, Schneidebrett, Besteck und Tellern ausgestattet, du kannst aber natürlich auch mit deinen eigenen Utensilien darin kochen.
Preis
Die Preise für Campingplätze sind je nach Ausstattung unterschiedlich, belaufen sich aber in den meisten Fällen auf 10 bis 30 Dollar pro Person pro Nacht. Meist wird pro Person verlangt, allerdings nicht extra für das Wohnmobil. Die DOC-Campingplätze der Regierung sind meist um einiges günstiger, bieten dafür nicht so viele Annehmlichkeiten wie privat betriebene.
Verfügbarkeit
Obwohl wirklich viele Reisende mit einem Camper unterwegs sind, hatten wir mit der Verfügbarkeit nie wirklich ein Problem. Wir haben etwa die Hälfte der Nächte auf Wildcamping zurückgegriffen und die andere Hälfte verbrachten wir in Campingplätzen. Wer auf Nummer sicher gehen will und eine feststehende Route hat, der kann auch im Vorhinein reservieren und sich eine Campsite sichern. Wir allerdings haben die ganze Reise eher spontan gemacht und haben immer ein paar Stunden (oder Minuten) vorher angerufen und nach der Verfügbarkeit gefragt.
Wildcampen in Neuseeland
Ist Wildcampen überhaupt erlaubt? Da wir relativ oft (etwa 50% der Nächte) außerhalb von Campingplätzen übernachtet haben, möchten wir dieses Thema hier nicht unerwähnt lassen.
Alle Infos zum Wildcampen in Neuseeland findest du in diesem Blogartikel: Wildcampen in Neuseeland – Alle Infos
Camper mieten oder kaufen?
Wenn die Miete so teuer ist, wieso kauft man sich dann nicht einfach einen Camper und verkauft ihn am Ende der Reise? Das ist natürlich eine Überlegung, wenn man die Mietpreise sieht. Grundsätzlich ist das Kaufen eines Wohnmobils natürlich eine Option. Wer einen Camper kaufen will, der sollte aber bestimmte Voraussetzungen mitbringen: Kenntnisse über die Technik, das Fahrzeug etc., viel Geld und Flexibilität. Eine Anschaffung ist sehr teuer und natürlich möchte man den Camper am Ende der Reise auch wieder gut verkaufen können. Dazu ist Geduld nötig und vor allem genug Zeit. Wenn du das nicht hast und das Risiko nicht eingehen möchtest, am Ende auf dem Wohnmobil sitzen zu bleiben, dann solltest du lieber das Mieten bevorzugen. Verbreitet ist diese Möglichkeit eher unter Backpackern, die nach dem Reisen noch an einem festen Ort arbeiten und zeitlich somit sehr flexibel sind.
Wer aber einen Urlaub mit festem Rückflugdatum gebucht hat und nicht die halbe Zeit damit verschwenden will, ein geeignetes Modell zu suchen und dann wieder zu verkaufen, der sollte das Mieten dem Kaufen bevorzugen.
Wenn du einen passenden Camper gefunden hast, dann geht es natürlich an die Reiseroute. Alles dazu findest du in einem extra Artikel. Du findest unsere ausführliche Route mit Details und Streckenbeschreibungen hier: Reiseroute Neuseeland für 4 Wochen
Die wichtigsten Tipps zum Reisen mit dem Camper durch Neuseeland
Wer in der Hauptreisezeit unterwegs ist, sollte sich frühestmöglich um ein Wohnmobil kümmern! Damit steigt die Auswahl und die Preise sind niedriger.
Die App „CamperMate“ ist superhilfreich, wenn es um kostenlose und legale Wildcamping-Flächen geht. Wir haben dadurch die schönsten Plätze am Strand oder am See gefunden.
Hauptreisezeit vermeiden! Es ist viel schöner, besondere Orte mal ohne Touristenmassen zu erleben. Außerdem steigt die Verfügbarkeit der Campingplätze und allgemein ist es ein entspannteres Reisen!
Spontan bleiben! Gerade die Tatsache, dass du dir jeden Tag aussuchen kannst, wo du übernachten willst, macht das Reisen mit dem Camper zu etwas Besonderem! Deshalb haben wir nie Campingplätze vorgebucht und wir sind immer irgendwo untergekommen. Vorbuchen würden wir nur an neuseeländischen Feiertagen und Schulferien oder eventuell am Wochenende empfehlen, wenn die Nachfrage entsprechend höher ist.
Planst du auch gerade dein Neuseeland-Abenteuer mit dem Camper? Oder warst du schon mal mit dem Wohnmobil in Neuseeland unterwegs? Was sind deine Eindrücke und Erfahrungen? Teile sie gerne in den Kommentaren mit uns!
.
.
2 Comments
Hallo, ein wirklich toller Bericht mit wertvollen Tipps. Wir wollen auch nach Neuseeland und eigentlich gefallen uns die Kiwi Camper am besten. Jetzt habe ich im Netz außer eurem Bericht nur negatives gelesen und bin etwas verunsichert. Wisst ihr auch von solchen Erfahrungen?
Hallo Cordula,
vielen Dank für dein liebes Feedback und wie schön, dass eure Neuseeland-Reise kurz bevor steht!
Wir haben nichts Negatives über Kiwi Camper gehört und auch durchweg selbst positive Erfahrungen gemacht. Unsere Reise ist jetzt 8 Jahre her – ob sich in der Zeit etwas geändert hat, wissen wir leider nicht..
Wenn ihr da Erfahrungen macht, berichtet doch gerne!
Liebe Grüße und einen wunderschönen Roadtrip durch Neuseeland,
Krissi & Michi