6 Wochen sind wir durch den Westen der USA gereist, haben 9 Staaten gesehen und 8 Nationalparks besucht – unser persönlicher amerikanischer Traum wurde wahr. Denn ein Traum waren vor allem die unglaublichen, spektakulären Naturwunder, die uns dort erwartet haben. Ohne zu übertreiben: von Nationalpark zu Nationalpark hatten wir das Gefühl, plötzlich in einer anderen Welt gelandet zu sein – und das jedes Mal wieder. Deshalb möchten wir dir in diesem Nationalpark-Guide die besten Parks im Westen der USA vorstellen. Außerdem bekommst du Infos zu: Was funktioniert mit Kindern, welche Parks lohnen sich und was gibt es wo zu sehen?
Die Nationalparks der USA – das musst du wissen
Eintritt
Jeder Nationalpark ist einfach einzigartig und doch haben sie ein paar Eigenschaften gemeinsam. Das Wichtigste: pro Person, Fahrzeug und Tag fällt eine Eintrittsgebühr an, die je nach Park unterschiedlich hoch ist. Wenn du mehrere Parks besuchst, dann lohnt sich der Annual Park Pass. Den Nationalparkpass kannst du für ca. $85 am Visitor Center, am Parkeingang oder online kaufen und er gilt für ein Jahr für alle Nationalparks der USA. Unser Tipp ist: Suche am besten über Online-Börsen (z. B. craigslist), Facebook-Gruppen (z. B. Reisen in den USA) oder anderen Internetseiten nach einem „gebrauchten“ Pass. Der Annual Pass hat auf der Rückseite zwei Unterschriftenfelder und wer nur eins davon benutzt, kann den Pass anschließend weiterverkaufen. Das macht für beide Seiten Sinn. Achte nur darauf, dass der Nationalparkpass noch für deine gesamte Reisedauer gültig ist.
Entfernungen und Fortbewegung
Vorab sei gesagt: die Nationalparks sind echt groß! Und zwar nicht nur der Grand Canyon, dessen Name es schon verrät, sondern auch die anderen Parks kommen schon mal auf gut 4.000 km². Zeitlich sind sie also – je nach Aktivitäten, die du planst – an weniger als einem Tag nicht machbar. Nach oben sind wie immer keine Grenzen gesetzt.
Auch die Entfernungen zwischen den Parks solltest du nicht unterschätzen und so wirst du auf deiner Reise durch den Westen der USA auch Fahrtage einlegen. Ein Auto oder Wohnmobil ist sowieso die beste Art, durch die USA zu reisen. Eine Sache, die uns vorher auch nicht bewusst war: In den meisten Parks gibt es kostenlose Shuttles, die dich zu den beliebtesten Punkten im Park bringen. Das heißt, du kannst dein Wohnmobil easy am Campingplatz stehen lassen, Sprit sparen und auch noch die Umwelt schonen. Genial! Im Zion Canyon beispielsweise war der Shuttle verpflichtend, d. h. ab dem Visitor Center durfte kein Auto mehr durchfahren. Ohne das übliche Verkehrschaos war das wirklich sehr entspannend!
Camping in den Nationalparks der USA
Wer mit dem Wohnmobil oder Camper reist, hat in jedem Nationalpark die Möglichkeit, dort zu übernachten. Aber Achtung: an diesen beliebten Orten sind die Spots sehr schnell ausgebucht. Also am besten reservierst du so früh wie möglich einen Platz. Tipp: Auch wenn bereits alles ausgebucht ist, lohnt es sich, nach ein paar Tagen nochmal nach Verfügbarkeit zu schauen, oder einfach anzurufen und nach Stornierungen zu fragen. Wildcampen ist in den Nationalparks übrigens verboten, aber oft gibt es kurz außerhalb der Parks geeignete Möglichkeiten.
Verhalten in den Nationalparks
Ein Thema, auf das wir dich noch aufmerksam machen möchten, bevor wir dir in unserem Nationalpark-Guide unsere TOP Nationalparks der USA vorstellen, ist die Umwelt: Es gibt einen bestimmten Grund, warum Flächen als Nationalpark ausgezeichnet werden. Denn die Natur bietet hier einfach unglaublich spektakuläre Landschaften, Geysire, bizarre rote Felsen und Ähnliches. Damit das auch so bleibt und auch die nächsten Besucher und Generationen diese Orte so erleben können, solltet ihr wirklich darauf achten, nichts als Fußabdrücke zu hinterlassen und nichts als Fotos mitzunehmen. „Leave nothing but footprints, take nothing but pictures.“
Die schönsten Nationalparks im Westen der USA – ein Überblick im Nationalpark-Guide
Ready, settle, go – am liebsten würden wir auch gleich wieder die Koffer packen, wenn wir uns an die faszinierenden Landschaften erinnern. Da wir uns auf keine Reihenfolge festlegen können, welcher Park am schönsten, zweitschönsten oder drittschönsten ist, listen wir sie einfach in der Reihenfolge auf, in der wir sie bereist haben. Du kannst uns gerne in den Kommentaren deine Favoriten nennen!
#1 Yosemite Nationalpark – mehr als nur die höchsten Wasserfälle Nordamerikas
Der Yosemite NP ist einer der bekanntesten und beliebtesten Nationalparks und liegt wenige Stunden von San Francisco und der Westküste entfernt. Die Menschen kommen in diesen Nationalpark der USA, um tosende Wasserfälle vor mächtigen Felsen zu sehen. Am bekanntesten sind natürlich die Yosemite Falls, die höchsten Wasserfälle Nordamerikas. Aber der Park bietet noch so viele andere tolle Orte, wie zum Beispiel den Vernal Falls Trail, der sich wirklich lohnt. Die ersten Meter sind sehr überlaufen, aber viele Touristen gehen nur bis zum ersten Aussichtspunkt. Ab hier wird es steiler und somit sind viel weniger Menschen unterwegs. Die Wasserfälle werden noch viel beeindruckender und am obersten Ende angekommen, ist es einfach zu 100% idyllisch.
Kurz & knapp:
- Wasserfälle und Bergidylle
- die Yosemite Falls sind auch mit Kindern und in wenigen Minuten vom Parkplatz aus erreichbar
- Tipp: ein Stück von den Menschenmassen weg wandern, dann findet man selbst in diesem beliebten Nationalpark Idylle
#2 Death Valley Nationalpark – die heiße und faszinierende Wüste
Schon der Name dieses Nationalparks lässt vermuten, dass es sich um einen ganz besonderen Park handelt. Hier erwarten dich Sanddünen, Canyons, wunderschöne Aussichtspunkte und das Badwater Basin, der niedrigste Punkt Nordamerikas. Das Tal des Todes ist nicht nur für seine heißen Temperaturen, sondern auch für seine geringen Niederschläge berühmt. Daher ist die richtige Vorbereitung für deinen Trip in das Death Valley alles. In unserem Artikel „TOP Infos und Tipps für den Death Valley Nationalpark“ erhältst du alle relevanten Informationen und natürlich die besten Sehenswürdigkeiten.
Kurz & knapp:
- Spannende und außergewöhnliche Natur unter dem Meeresspiegel
- Wer mit Kindern und/ oder Hunden reist, sollte besonders gut vorbereitet sein und auf seine Gesundheit achten (mehr Wasser trinken, Schatten suchen, nicht zur Mittagszeit wandern gehen
#3 Joshua Tree Nationalpark – wie können Kakteen nur so spannend sein?
Eine Mondlandschaft, Kakteen, Yucca-Pflanzen und ein paar große Felsen. Das ist eigentlich schon alles, was es im Joshua Tree Nationalpark in Kalifornien zu sehen gibt. Aber was sich so banal anhört, ist in Wahrheit wunderschön! Selten hat uns ein Nationalpark vom allerersten Moment an so fasziniert wie dieser. Die Highlights des Parks liegen fast alle an der Durchfahrtsstraße und die Wanderungen sind meistens sehr kurz. Es lohnt sich aber definitiv auch, eine längere Wanderung, zum Beispiel auf den Ryan Mountain, zu unternehmen. Hier oben liegt der ansonsten recht flache Park zu unseren Füßen und die Aussicht ist traumhaft!
Kurz & knapp:
- Beeindruckende Kakteen in einer flachen Felslandschaft
- Viele Möglichkeiten für leichte und kurze Wanderungen zu wunderschönen Orten
#4 Zion Canyon – durch das Tal der roten Felsen
Was uns am Zion Canyon besonders beeindruckt hat, ist die Tatsache, dass wir uns direkt im Canyon befinden und sich die Felsen rechts und links von der Straße in den Himmel erheben. Der Shuttle bringt dich problemlos zu allen nötigen Haltestellen, von denen zahlreiche Wanderungen starten. Die markante rote Farbe der Felsen lässt den Nationalpark nicht nur zum Sonnenauf- und -untergang wunderschön leuchten, sondern auch am Tag einfach einzigartig erstrahlen. Es gibt unzählige Wanderungen zu wahnsinnig schönen Aussichtspunkten. Da du aber quasi immer von Null startest, sind die Wanderungen meistens recht lang und überwinden zwischen 300 und 900 Höhenmeter.
Kurz & knapp:
- Rote Felsberge, die atemberaubend in den Himmel ragen
- Bietet unzählige Wanderungen, die jedoch Konzentration und Kondition fordern
- Für Kinder sind Wanderungen nur teilweise machbar
- Die Straße durch den Zion Canyon darf nur mit dem Shuttle befahren werden, nicht mit Privatautos
#5 Bryce Canyon – rote Felsen, die einfach begeistern müssen!
Okay, schon wieder ein Canyon? Das haben wir uns beim ersten Mal gedacht, als wir vom Bryce Canyon gehört haben. Aber nicht lange, denn als wir die ersten Bilder davon gesehen haben, war unsere Meinung sofort eine andere und uns war klar, dass wir da hinmüssen! Der Bryce Canyon ist eine unglaublich faszinierende Sammlung von bizarren roten Felsen (Hoodos), die Namen wie Thor’s Hammer, Chinese Wall und Amphitheatre tragen. Kaum fährt man aus dem Nationalpark wieder raus, ist die Landschaft eine komplett andere. Manchmal fragen wir uns schon, wie so etwas möglich ist. Die Hoodos sind nicht nur vom sunset point aus richtig schön zu betrachten, sondern auf zahlreichen Wanderungen, die zwischen 10 Minuten und mehreren Tagen dauern. Welche Wanderungen wir besonders empfehlen, liest du hier: Die schönsten Wanderungen im Bryce Canyon.
Kurz & knapp:
- Kuriose rote Hoodos, die in unterschiedlichen Formen und Ansammlungen atemberaubende Anblicke bieten
- Die Schönheit des Parks ist auch ohne Wandern ersichtlich, wer wandert, sieht jedoch noch viel, viel mehr
- Definitiv nicht mit Zion Canyon oder Grand Canyon zu vergleichen (obwohl der Name es vermuten liese)
#6 Grand Canyon – nicht einfach nur groß!
Wir dürfen es kaum laut aussprechen, aber den Grand Canyon hätten wir schon fast einfach ausgelassen. Was soll schon noch so Besonderes kommen, nach allem, was wir bereits an Nationalparks gesehen haben? Der Grand Canyon ist halt einfach nur groß. Falsch, falsch und sowas von falsch! Dass jeder Nationalpark so unglaublich individuell ist, sollte jetzt schon bei euch angekommen sein. Und vielleicht weil wir so wenige Erwartungen an den Grand Canyon hatten, hat er uns so unfassbar fasziniert, einfach WOW! Er ist nicht nur groß, sondern eins der spektakulärsten Naturwunder, die wir je gesehen haben. Der erste Blick auf diese gigantische Schlucht, die kein Ende zu nehmen scheint, war ein ganz besonderer Moment. Wir haben die wohl herausforderndste Tagestour unternommen, die man machen kann. Unsere Erfahrungen dazu lest ihr hier: Grand Canyon Wanderung – In einem Tag zum Colorado River und zurück.
Kurz & knapp:
- Die größte Schlucht der Welt, deren Faszination man kaum in Worte fassen kann
- Tauch ein in die Hintergründe des Grand Canyon: Lies über die Entstehung und Geschichte, unternimm eine Wanderung oder höre dir einen kostenlosen Ranger Talk über Wildlife und andere spannenden Geschichten an
- Das South Rim ist mit Wohnmobil, Kind, Hund und allem Drum & Dran gut erreichbar. Wanderungen mitten in der Wüste sind jedoch sehr anstrengend und nicht zu unterschätzen!
#7 Arches Nationalpark – ob die Felsbögen heute auch noch stehen?
Der Arches Nationalpark liegt in Utah und auf unserem Weg zurück in Richtung Vancouver. Die Felsbögen in diesem Park bestehen aus Sandstein, der extrem zerbrechlich und staubig ist. Die Arches, die wir 2018 bewundert haben, könnten in ein paar hundert Jahren schon gar nicht mehr existieren. Durch Wind, Wetter, Schnee und andere Natureinflüsse gehen Arches kaputt und neue entstehen. Niemand weiß, wann das Ende des Lebenszyklus für eine Arch gekommen ist. Ein megaspannender Nationalpark, den du auf jeden Fall besuchen solltest.
Kurz & knapp:
- Rote Felsbögen, die sich definitiv lohnen
- Delicate Arch und Landscape Arch gehören zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten, aber auch die scheinbar unbekannteren sind einfach spektakulär!
#8 Yellowstone Nationalpark – mehr Kanada als USA
Der Yellowstone ist dann so ganz anders als die Canyons, Wüsten, Felsen und Kakteen, die wir bisher im Westen der USA gesehen haben. Im Yellowstone gibt es Leben, grüne Wiesen, unglaublich viel Wildlife, spektakuläre Geysire und enorm viel Abwechslung. Er liegt in Wyoming, Montana und Idaho und umfasst knapp 9.000 km². Schon zu Beginn versperren uns Büffel die Straße, aus der Erde blubbert und kocht es ständig und irgendwo bricht immer ein Geysir aus. Egal ob am Yellowstone Lake, an der Grand Prismatic Spring oder am Grand Canyon of the Yellowstone – der älteste Nationalpark der USA ist einfach nur beeindruckend!
Kurz & knapp:
- Ein Park voller Leben, Naturwunder und mit Geysiren
- Ein Tag reicht hier nicht, plane mindestens zwei Tage ein, um das Wichtigste zu sehen.
Der Nationalpark-Guide für den Westen der USA
Wir hoffen, du konntest dir mit diesem Artikel einen Überblick verschaffen und dir deine Favoriten herauspicken. Am meisten überrascht haben uns der Yellowstone, Bryce Canyon und Joshua Tree Nationalpark! Nenne uns deine TOP 3 gerne in den Kommentaren, wir sind gespannt auf deine Meinung!
2 Comments
Hey Ihr beiden,
Eure Fotos sind absolut beeindruckend.
In den USA war ich bisher noch nicht, möchte aber gern mal hin.
Am liebsten würde ich alle Nationalparks aus Eurem Beitrag erkunden, die Landschaft ist sicher atemberaubend. Ganz oben auf meiner Wunschliste steht der Yosemite Nationalpark, wo die Mammutbäume wachsen. Habt Ihr die Baumriesen auf Eurer Reise gesehen?
Liebe Grüße
Mandy
Hallo Mandy,
vielen Dank für dein tolles Feedback. Die Landschaft dort ist wirklich einmalig und etwas ganz Besonderes!
Auch im Yosemite Nationalpark haben wir Mammutbäume gesehen, aber vor allem auf dem Weg von Vancouver nach San Francisco im Redwood National Park.
Liebe Grüße
Krissi & Michi