Schon so lange träumen wir von den Dolomiten. Aber da es uns bisher immer in die weite Ferne gezogen hat, hat es eine Weile gedauert, bis wir uns für einen Urlaub in Europa entschieden haben. Die Region in Südtirol hat uns so sehr begeistert, dass wir unsere Erlebnisse sofort in einem Blogartikel festhalten müssen. Südtirol ist landschaftlich ein absoluter Traum und die Wanderwege halten für jede Schwierigkeitsstufe etwas bereit. Besonders empfehlen können wir dir unsere Wanderung über die Vaciara-Hütte zum kleinen Peitlerkofel. Unglaublich spektakuläre Aussichten und wunderschöne Wildblumen erwarten dich dort. Außerdem hast du die Möglichkeit, verschiedene Routen oder Abstecher zu gehen.

Tourdaten

Hier sind die Tourdaten unserer Route auf einen Blick zusammengefasst: 21 Kilometer, 1.500 Höhenmeter, ca. 8 Stunden Dauer.

Hinweis: Du kannst auf dieser Route mehrere Abstecher machen oder weglassen oder über andere Pfade ins Tal absteigen. Wir werden dir alle Alternativen weiter unten auflisten.

Streckenabschnitte der Wanderung auf den Peitlerkofel

Wir starten unsere Wanderung vom kleinen Örtchen Lungiarü, wo auch unsere Unterkunft ist. Vom Hotel können wir direkt losgehen und befinden uns schon nach wenigen Minuten in der absolut traumhaften Natur. Von Sankt Martin in Thurn sind es ca. 5 Kilometer bis nach Lungiarü, wo du vor der Kirche rechts abbiegst und der Straße immer den Berg hinauf folgst. Nach ein paar Kehren erreichst du ein paar Häuser und einen Parkplatz, wo du deine Wanderung beginnen kannst.

Tipp: Wenn du in Lungiarü übernachtest, dann kannst du natürlich auch wie wir direkt vom Ort losgehen und die ersten Meter auf der Teerstraße zurücklegen. So kannst du dein Auto direkt am Hotel stehen lassen und musst es am Abend nicht mehr holen. Denn die Tour hat nicht den gleichen Start- und Endpunkt!

Übrigens: Alle unsere Wanderungen findest du unter diesem Link.

Wanderung Dolomiten

Zur Vaciara-Hütte

Parkplatz – Vaciara-Hütte: 600 Höhenmeter, 90 Minuten, Wanderweg #9

Von Lungiarü bis zur Vaciara-Hütte gewinnst du ordentlich an Höhe. Das zeigt sich auch am Weg, der am Anfang zwar sehr breit, aber auch sehr, sehr steil ist. Der Vorteil daran ist, dass wir schnell höher kommen und die Aussicht immer toller wird.

Entlang des Wegs ist ein Open Air-Museum, wo viele tolle Dinge ausgestellt sind. Wasserräder, Murmeltiere, Blumen, Igel… Da die Forststraße bis zur Hütte führt, ist der Weg auch super für Kinder oder Buggys geeignet. Wir zweigen nach einiger Zeit aber auf den markierten Wanderweg #9 ab und laufen über bunte Wiesen mit Blumen, ein paar Felsen und kleinen Bächen. Hier ist es so idyllisch, dass es ein perfekter Platz wäre, um einen Film wie Heidi zu drehen.

Bergwiesen Alm Dolomiten

Die Abkürzung zweigt wieder auf die Forststraße und schlängelt sich auf den letzten Metern bis zur Vaciara-Hütte. Schon bald können wir die Hütte und damit auch den mächtigen Peitlerkofel vor uns sehen. An der Hütte legen wir eine kleine Pause ein, auch hier ist es wie im Paradies mit den großen Blumenwiesen weit und breit.

Von der Vaciara-Hütte zur Peitlerscharte

Vaciara-Hütte – Peitlerscharte: 200 Höhenmeter, 60 Minuten, Wanderweg #35 und #4B

Von nun an wird der Weg deutlich flacher, es geht mal bergauf und mal bergab und wir können unsere Aufmerksamkeit mehr der schönen Umgebung widmen. Der Weg führt an vielen kleinen und größtenteils unbewohnten Hütten vorbei, die sich perfekt in die Bergkulisse einfinden. Hier zweigen mehrere Wege ab, aber wir halten uns rechts in Richtung der Wanderung zur Peitlerscharte und zum Peitlerkofel. Die letzten Meter zur Peitlerscharte sind nochmal anstrengend, aber auch hier werden wir mit einer grandiosen Aussicht belohnt.

Wanderung Peitlerscharte

Abstecher auf den kleinen Peitlerkofel

Peitlerscharte – Kleiner Peitlerkofel: 600 Höhenmeter, 90 Minuten, Wanderweg #4B

Kurzerhand entschließen wir uns für einen Abstecher auf den kleinen Peitlerkofel, der bereits auf 2.811 Metern liegt. Hier wird der Weg deutlich anspruchsvoller als bisher, denn er führt zunächst an einem Grat entlang, wo es auf der rechten Seite sehr steil nach unten geht. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind hier auf jeden Fall gefordert!

An der Südseite des Peitlerkofels geht die Wanderung über Felsen serpentinenartig den Berg hinauf. Immer höher und immer weiter lautet hier das Motto. Vereinzelt liegt hier sogar noch Schnee, aber jetzt im Juni ist die Sonne schon wirklich warm.

Wow, schon auf halbem Weg zum Gipfel haben wir eine traumhafte Aussicht auf die Dolomiten um uns herum. Besser könnte es nicht sein! Aber ein kleiner Anstieg liegt noch vor uns. Also weiter. Nun trennt sich der Weg und wer zum großen Peitlerkofel möchte, muss hier rechts abbiegen. Ein Schild gibt es nicht, aber die Fußspuren durch den Schnee verraten, wo es lang geht. Da wir den Abstecher nicht geplant haben und der Anstieg zum Großen Peitlerkofel über einen Klettersteig verläuft, der volle Konzentration verlangt, beschränken wir uns für heute auf den Kleinen Peitlerkofel.

Die Aussicht von hier oben ist einfach nur unglaublich! 360 Grad pures Panorama beglückt uns hier oben am Gipfel. Außer einem Segelflugzeug und zwei Menschen auf dem Gipfel des Großen Peitlerkofels sehen wir absolut niemanden. Die Welt gehört uns!

Gipfelglück Peitlerkofel

Abstieg zur Schlüterhütte

Peitlerscharte – Schlüterhütte: 50 Höhenmeter, 40 Minuten, Wanderweg #4

Beim Abstieg vom Gipfel musst du aufpassen, denn der Weg über die Felsen ist teilweise sehr rutschig und es geht direkt mehrere Meter hinunter. Aber mit der notwendigen Konzentration und kleinen Pausen – auch um die Aussicht zu bestaunen, die direkt vor unseren Augen ist – schaffst du das. Über einen Höhenweg, der nicht schwierig zu gehen ist, kommst du in ca. 40 Minuten zur Schlüterhütte. Hier legen wir eine kleine Pause ein und stärken uns bei einem Kaiserschmarrn und einer heißen Schokolade.

Wanderung Weg Aussicht Berge Südtirol

Zurück ins Tal – über den Mühlenweg

Schlüterhütte – Lungiarü: 900 Höhenmeter, 2 Stunden, Wanderweg #4

Von der Schlüterhütte folgen wir nun dem Weg #4 über wunderschöne Wiesen in Richtung Tal. Anfangs bietet der Weg die letzten unglaublichen Aussichten auf die Dolomiten und wir brennen diesen Anblick fest in unser Gedächtnis ein.

Der Weg wird nun sehr steil und Wanderstöcke sind hier von sehr großem Vorteil. Teils über Wiesen, teils durch den Wald und manchmal auch über Geröll führt der Weg uns immer weiter nach unten. Kurz vor Val di Morins, dem Mühlental, kannst du zahlreiche Mühlen am Wegesrand bestaunen. Wenig später sind wir auch schon in Seres, wo wir nur noch an ein paar Bauernhöfen vorbei nach Lungiarü gehen müssen.

Unsere Beine sind jetzt wirklich müde und wir freuen uns auf die wohlverdiente Pizza am Abend.

Alternativen der Wanderung

Es gibt zahlreiche Alternativen für diese Wanderung zum Peitlerkofel und einige davon möchten wir dir nun aufzeigen:

Auf den Großen Peitlerkofel

Alle ambitionierten Wanderer mit Klettersteig-Erfahrung können auch den Großen Peitlerkofel besteigen. Hier solltest du aber zusätzlich ca. eine Stunde einberechnen, da der Klettersteig deine volle Konzentration verlangt. Wenn du diesen Weg wählst, kannst du auch über den Wanderweg 4B direkt nach Lungiarü absteigen, sodass du dir den Umweg über die Schlüterhütte sparst.

Umrundung des Peitlerkofel

Viele Wanderungen auf den Peitlerkofel starten vom Würzjoch aus. Eine Umrundung des Peitler als schöne Bergtour kann wie folgt aussehen: Vom Würzjoch startest du zur Ütia de Göma (Göma Alm) und wanderst von dort weiter zum Göma-Joch.

Weiter zur Medalgeshütte

Ein ziemlich langer, aber lohnenswerter Umweg ist der Weg von der Schlüterhütte zur Medalgeshütte. Über einen Höhenweg gewinnst du zunächst wieder ein paar Höhenmeter, bevor du die Medalgeshütte in atemberaubender Lage erreichst. Dieser Abstecher ist eine gute Alternative für alle, die bei der Wanderung den Peitlerkofel auslassen möchten. Wichtig: Von der Schlüterhütte benötigst du etwa 50 Minuten bis zur Medalgeshütte. Von dort zieht sich der Weg etwas, du musst hier mindestens noch 90 Minuten einrechnen, bis du zurück im Tal bist.

Kürzere Route: Hüttentour

Ursprünglich hatten wir diese Route geplant, bei der du an gleich drei Hütten vorbei kommst. Von Lungiarü startest du zur Ciampcios-Hütte, deinem ersten Stopp. Von hier ist es nicht mehr weit bis zur Medalgeshütte. Über den Höhenweg steigst du ab zur Schlüterhütte und kannst von dort aus über den Mühlenweg wieder zurück ins Tal gelangen. Diese Tour dauert ca. 4-5 Stunden.

Weitere Wanderungen in der Umgebung

Noch mehr Wanderungen für alle Fitnesslevels sind auf dieser Seite beschrieben.

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