Weite, Wildnis, Wälder: Das erwartet dich auf einem unvergesslichen Roadtrip durch den Yukon. Erst als wir in den Yukon kamen, haben wir so richtig verstanden, was Kanada ausmacht. Gefühlt waren die Rocky Mountains dagegen das typische Kanada, das man auf jeden Fall gesehen haben muss. Der Yukon hingegen ist Kanada für Fortgeschrittene. Wir zeigen dir die besten Routenvorschläge für einen Yukon Roadtrip sowie wichtige Tipps für Selbstfahrer, die im hohen Norden Kanadas mit dem Mietwagen oder Wohnmobil auf den Strecken des Yukon unterwegs sind. Bereit für ein Abenteuer auf vier Rädern?

Was macht einen Roadtrip durch den Yukon so besonders?
Der Yukon ist nicht nur landschaftlich ein absolutes Highlight. Besonders die Weite und die Wildnis haben uns hier oben gefesselt, fasziniert und staunend zurückgelassen. Einsame Highways, grandiose Ausblicke und Abenteuer der Extraklasse warten im Yukon auf dich. Wir haben es geliebt, in die traumhafte Natur einzutauchen, außergewöhnliche Abenteuer zu erleben und die schönsten Strecken und Highways zu erkunden. Wenn dir der Icefields Parkway in den Rocky Mountains gefallen hat, wird dich der Yukon umhauen! Freu dich auf
- Weite
- Wildnis
- Wälder
- Berge
- Tierbeobachtungen
- Gletscher
- Seen
- Kultur
- einsame Orte
und vieles mehr!
Yukon Roadtrip Routen im Überblick – die 6 schönsten Strecken
Das Netz aus Highways und Strecken im Yukon ist ziemlich überschaubar, denn der Großteil des 482.443 km² großen Territoriums ist mit Wildnis, Bergen und Wäldern bedeckt. Nichtsdestotrotz eignet sich der Yukon perfekt für einige atemberaubende Roadtrips durch die gigantische Landschaft.
Tipp: Wenn du Unterstützung beim Planen deiner Reiseabschitte für deinen Roadtrip im Yukon sowie der perfekten Route benötigst, sieh dir unsere Reiseberatung an. Wir unterstützen dich mit unseren Erfahrungen beim Planen deiner individuellen Selbstfahrer-Route.
Route #1 – Anreise in den Yukon: Alaska Highway
Wenn du die Möglichkeit bzw. die Zeit hast, als Alternative zum Flugzeug über Land in den Yukon anzureisen, würden wir dir das uneingeschränkt empfehlen. Allein die Anfahrt über den spektakulären Alaska Highway sowie über den einsamen Stewart Cassiar Highway ist ein Erlebnis für sich und wartet mit so vielen Highlights auf seine Besucher!
Anreise von Vancouver nach Whitehorse
Von Vancouver aus sind es 2.400 km bis nach Whitehorse. Wer Roadtrips liebt, kommt hier also voll auf seine Kosten! Auf dieser Route durchquerst du als Selbstfahrer einmal komplett British Columbia und fährst auf dem einsamen, aber unfassbar schönen Stewart Cassiar Highway. Sobald du die Wanderdestinationen Squamish und Whistler hinter dir gelassen hast, tauchst du ein in ein wilderes BC und auf den Highway 97, der dich immer in Richtung Norden führt. Prince George ist die letzte große Stadt auf deiner Reise, in der du noch mal Handynetz sowie Supermärkte nutzen kannst. Ab hier verläuft der Highway in nordwestlicher Richtung und mit zunehmenden Kilometern wird auch die Landschaft wilder, einsamer und weniger bevölkert.

Entlang des Stewart Cassiar Highways folgen nur noch kleine Orte, die du meist nicht mal als solche bezeichnen würdest. Wir sind im September hier gefahren und hatten das Glück, den Indian Summer in all seiner Pracht während dieser langen Autofahrten zu bestaunen. Was für ein Ausblick, wohin das Auge reicht! Wow!


Abstecher nach Hyder, Alaska
Um die langen Fahrten durch die schier endlosen Wälder zu unterbrechen, machen wir in Meziadin Junction einen Abstecher nach Stewart, einem kleinen Ort am Ende der Welt – oder zumindest am Ende Kanadas. Denn von hier aus reisen wir (ohne Grenzkontrollen) in die USA und nach Hyder ein. Ein kleines, verlassenes Dorf, das uns direkt eine Bärenbegegnung beschert. Von hier aus geht es zum 30 km entfernten Salmon Glacier, der wieder in British Columbia liegt, aber nur über diese Straße von Alaska aus erreichbar ist. Ein genialer Zwischenstopp, der uns noch lange in Erinnerung ist.





Über Watson Lake nach Whitehorse
Die Landschaft um uns herum ist unglaublich. Obwohl wir hauptsächlich durch Wälder und an Seen vorbeifahren, ist es nie langweilig, sondern absolut spannend und wir könnten ständig anhalten, um Bilder zu machen. Ortschaften sind hier oben eine Seltenheit, deshalb solltest du deine Zwischenstopps zum Tanken und Übernachten gut planen. Bei der Landschaft und Seen wie dem Boya Lake braucht es aber auch keine Orte, denn die Natur fasziniert uns hier unglaublich. Ein Highlight ist die Ankunft am Schild „Yukon – larger than life“, mit dem wir offiziell den Yukon erreicht haben. Schon jetzt sind wir so fasziniert von der Natur, was wird da noch alles auf uns zukommen?

Nun biegen wir auf den spektakulären Alaska Highway, der 1948 mit einer Bauzeit von über 6 Jahren freigegeben wurde. Erstellt wurde er mit damals sehr begrenzten Baumaschinen und erst seit 1960 ist er komplett asphaltiert. Der Alaska Highway ist etwas höher gelegen als die umliegenden Wälder und plötzlich haben wir das Gefühl, hoch erhoben über der traumhaften Landschaft zu fahren. Ein Gefühl von purer Freiheit überkommt dich hier, wenn du auf dieser Route im Yukon fährst. Die 450 Kilometer von Watson Lake nach Whitehorse sind schon fast entspannend und vergehen wie im Flug.
Die besten Unterkünfte in Whitehorse:
Anreise in den Yukon (Vancouver nach Whitehorse) auf einen Blick:
- Distanz: 2.400 km
- Empfohlene Reisedauer: 5-9 Tage
- Highlights unterwegs: Whistler, Salmon Glacier, Boya Lake, Watson Lake
- Straßenzustände: asphaltiert, in sehr gutem Zustand
- Geeignete Zwischenstopps zur Übernachtung: Lac La Hache, Fraser Lake, Bell 2, Eddontenajon Lake, Watson Lake
- Extra-Tipp: Auch Edmonton ist ein idealer Startpunkt, denn die Anreise ist hier „nur“ 1.900 km lang.
Die schönsten Ausflüge und Erlebnisse ab Whitehorse:
Route #2 – Klondike Kluane Loop
Hinweis: Google Maps lässt keine Verbindung über die Grenze bei Little Gold zu, deshalb ist die Route auf der Karte nicht vollständig. Solange der Top of the world Highway geöffnet hat, ist die Straße aber natürlich vollständig befahrbar.
Wenn es so etwas wie die klassische Rundreise im Yukon gibt, dann ist es wohl der Klondike Kluane Loop. Dieser führt dich von Whitehorse über Tok in Alaska nach Dawson City und zurück nach Whitehorse. Eine absolut empfehlenswerte Strecke und wenn du nur Zeit für einen Roadtrip im Yukon hast, dann sollte es dieser sein!
Von Whitehorse aus startest du nach Haines Junction und allein das Fahren wird hier zum absoluten Highlight! Traumhafte Aussichten, leere Highways und Wildpferde an der Strecke haben uns hier in Staunen versetzt. In Haines Junction solltest du unbedingt eine Wanderung unternehmen und den atemberaubenden Kluane Nationalpark besuchen. Wir haben uns hier für eine Tour mit dem Buschflugzeug entschieden, denn der Großteil des 22.000 km² großen Parks ist mit Gletschern bedeckt und nicht zugänglich. Die Tour war definitiv eines unserer Highlights im Yukon und hat uns unvergessliche Erinnerungen beschert!






Von Haines Junction nach Dawson City
Von Haines Junction aus geht es nun am Kluane Lake entlang. Hier wandern wir den kurzen (1 km langen) Soldier’s Summit Trail, der Ausstellungsschilder über die Errichtung des Alaska Highways bereitstellt. Außerdem hast du hier einen großartigen Blick auf den Kluane Lake. Dieser Trail lohnt sich und ganz nebenbei kannst du dir zur Abwechslung vom Roadtrip kurz die Beine vertreten.
Schon bald darauf erreichst du die Grenze nach Alaska und hier sieht wieder alles ganz anders aus. Vielleicht ist es auch einfach nur ein Gefühl, aber dennoch ist es spannend zu sehen, wo wir bald hinkommen …
… Nämlich nach Tok, unserem nächsten Zwischenstopp auf diesem Roadtrip durch den Yukon. Streng genommen führt er uns jetzt nicht nur durch den Yukon, sondern auch nach Alaska und das ist gar keine so unwichtige Info.

Wichtig für den Klondike Kluane Loop:
Dieser Loop führt dich über Alaska. Hierfür brauchst du einen Reisepass sowie ein ESTA, das du jedoch auch vor Ort ausgestellt bekommst, wenn du über Land nach Alaska einreist. Beachte, dass die Ausreise über den Top of the world Highway verläuft, auf dem du die Grenze zu Kanada wieder überquerst. Der Top of the world Highway hat nur zwischen Ende Mai und Mitte September geöffnet. Informiere dich vorab am besten im Visitor Center in Whitehorse oder Haines Junction über die Öffnungszeiten!
Tok besteht im Grunde aus einer breiten Straße, an der sich rechts und links entlang Tankstellen, Campingplätze*, kleine Shops und Motels* reihen. Dahinter gibt es einige Wohngebiete, in denen jedes Haus auf einer Fläche von gefühlt 15.000 m² steht und gefühlt einen ganzen Wald auf dem Grundstück hat. Kein Witz!
Von hier aus geht es weiter nach Chicken, einem auf der Karte eingezeichneten Ort inmitten lauter Wildnis. Die Anfahrt von Tok hierher war spektakulär und wir sind fast allein unterwegs. Tatsächlich ist Chicken etwa der kleinste Ort, den wir je gesehen haben. Für Touristen gibt es hier ein Café, eine Tankstelle, einen Campingplatz sowie ein Motel. Ein ganz verrückter, verlassener und irgendwie seltsamer Ort. Ab hier ist die Straße nicht mehr geteert und bis nach Dawson City kommt kein einziger Ort mehr entlang des Top of the world Highway.



Dawson City und zurück nach Whitehorse
Das erste Lebenszeichen, das uns seit dem Grenzübergang auf dem Top of the world Highway begegnet, ist das „Welcome to Dawson City“-Schild, das etwa 15 Kilometer vor der Stadt aufgebaut ist. In Dawson City verbringen wir ein paar Tage, bevor es über den nun wieder geteerten Highway zurück nach Whitehorse geht.
Highlights und unsere Empfehlungen in Dawson City:
- CanCan-Show in der Diamond Tooth Gerties Gambling Hall
- Goldwaschen am Claim #6
- Free Walking Tour mit Parks Canada
- Aussicht vom Midnight Dome
Die besten Unterkünfte in Dawson City:
Die Sehenswürdigkeiten des Yukon auf dem Routenabschnitt von Dawson City nach Whitehorse sind unserer Erfahrung nach definitiv die wunderbaren Seen. Google nur mal Lake Laberge, Little Fox Lakes oder Braeburn Lake. Ein einziger Traum!





Klondike Kluane Loop auf einen Blick:
- Distanz: 1.450 km
- Empfohlene Reisedauer: 6-10 Tage
- Highlights unterwegs: Kluane Nationalpark, Kluane Lake, Top of the world Highway, Dawson City und Goldgräber, Braeburn Lake
- Straßenzustände: sehr guter Zustand, Streckenabschnitt von Chicken nach Dawson City ungeteert, diesen solltest du mit mehr Vorsicht und geringerer Geschwindigkeit befahren.
- Geeignete Zwischenstopps zur Übernachtung: Haines Junction, Tok (Alaska), Dawson City
- Extra-Tipp: Unternimm eine Wanderung am malerischen Kathleen Lake, zum Beispiel auf den Kings Throne Peak.
Route #3 – Roadtrip auf dem Dempster Highway
Der legendäre Dempster Highway ist wohl DAS Abenteuer im Yukon und nichts für schwache Nerven! Eine 740 km lange Schotterpiste führt dich von Dawson City bis in die Northwest Territories und nach Inuvik. Für uns war es ein richtiges Abenteuer, das uns definitiv herausgefordert hat.
Von Dawson City aus startest du auf den Highway #5, den Dempster Highway. Die Wettervorhersage ist leider alles andere als gut, aber wir wollen den Roadtrip dennoch machen. Nach unseren Empfehlungen würden wir dir empfehlen, die Straße nur dann zu befahren, wenn es nicht ganz so schlammig, matschig und neblig ist wie bei uns. Ein Highlight wartet mit dem Tombstone Territorial Park schon ziemlich am Anfang auf seine Besucher. Wenn du die Zeit hast, dann unternimm hier eine Wanderung, denn es lohnt sich wirklich! Neben dem Interpretive Center gibt es auch einen Campingplatz, an dem du nach deiner Wanderung übernachten kannst.

Auf dem Dempster Highway nach Eagle Plains
Die Landschaft entlang des Dempster Highways ist wirklich ein Traum und hier spürst du die ganze Wildnis und Freiheit des Yukon. Uns sind kaum andere Fahrzeuge begegnet und wenn der Yukon schon Wildnis pur war, dann bräuchte es für diesen Roadtrip noch steigernde Worte, die wir gar nicht finden können. Mit der Zeit werden die Straßenverhältnisse immer schlechter und wir kommen auf dem matschigen Untergrund nur langsam voran. Erst um 21 Uhr und lange nach Einbruch der Dunkelheit kommen wir in Eagle Plains an. Eagle Plains ist der einzige Funken Zivilisation auf dieser langen Strecke. Hier können wir übernachten, auch wenn der Campingplatz offiziell bereits geschlossen ist.





Von Eagle Plains nach Inuvik
Nur 35 Kilometer von Eagle Plains entfernt befindet sich der nördliche Polarkreis. Auch an diesem Wahrzeichen sind wir die einzigen Besucher und pünktlich zu unserem Eintreffen fällt der erste Schnee. Und das Mitte September! Von hier aus geht es durch die spektakulären Richardson Mountains über die Grenze zu den Northwest Territories. Zweimal überqueren wir Ausläufer der Beaufort See mit einer Fähre, die den Dempster Highway auf beiden Uferseiten verbindet.
Wenn du hier oben im Norden kurz vor Inuvik noch mal eine Campingnacht einlegen möchtest, gibt es einige Möglichkeiten für dich. Der Vadzaih van Tshik Campground oder der Gwich’in Territory Park Campground sind hierfür bestens geeignet.
Endlich in Inuvik, einem 3.000-Seelen-Dorf, angekommen, empfangen uns wieder Teerstraße und ein Zertifikat für das Überqueren des nördlichen Polarkreises. Die ausführliche Story zum Dempster Highway, alle wichtigen Tipps zum Befahren dieser Abenteuerstraße und unsere persönlichen Learnings liest du übrigens in unserem Artikel dazu:


Dempster Highway auf einen Blick:
- Distanz: 1.500 km
- Empfohlene Reisedauer: 5-8 Tage
- Highlights unterwegs: Tombstone Territorial Park, Eagle Plains, Arctic Circle, Fährüberfahrten, Richardson Mountains
- Straßenzustände: stark witterungsabhängig, reine Schotterstraße mit vielen Schlaglöchern
- Geeignete Zwischenstopps zur Übernachtung: Eagle Plains, Inuvik
- Extra-Tipp: Wenn es dir vom Dempster Highway noch nicht reicht, kannst du auch bis nach Tuktoyaktuk am Polarmeer weiterfahren. Eine große Empfehlung, wenn du 2-3 Tage mehr Zeit hast!
Route #4 – Roadtrip nach Skagway und Haines
Von Whitehorse aus startet eine weitere Selbstfahrer-Rundreise, die teils durch Alaska verläuft. Gerade am Anfang dieses Roadtrips kommst du an einigen der schönsten Sehenswürdigkeiten des Yukon vorbei. Etwa 60 Kilometer nach Whitehorse erwartet dich der spektakuläre Emerald Lake, der in Grüntönen schillert und unglaublich beeindruckend ist. In den Rocky Mountains würde man so einen See erwarten, aber hier im Yukon? Wow!

In Carcross stoßen wir auf die kleinste Wüste der Welt, die nur wenige Quadratkilometer groß ist. Schon wieder eine Sehenswürdigkeit, die wir im Yukon so gar nicht erwartet hätten. Einfach nur faszinierend, was es hier alles gibt!

Das nächste Highlight auf dem Weg nach Skagway ist die atemberaubende Landschaft um uns herum. Neben dem Highway rauschen Flüsse in den klarsten Farben vorbei und vor uns erstrecken sich die schneebedeckten Gipfel der Sawtooth Range.


Von Skagway nach Haines
Skagway ist ein niedlicher Ort, der perfekt nach Alaska passt, wie wir finden. Bevor unsere Fähre nach Haines ablegt, haben wir etwas Zeit, um durch die Straßen zu laufen, die wie in einem Western-Film aussehen.
Übernachten in Skagway:
Übernachtungs-Tipp: Zur Übernachtung können wir dir den Dyea Campground empfehlen. Dieser liegt am Ende des Chilkoot Inlet, etwa 12 km außerhalb von Skagway. Auf dem Weg kommst du an einem tollen Aussichtspunkt vorbei, von dem aus du wunderbar auf Skagway, das Chilkoot Inlet sowie die Bergketten siehst. An diesem Campingplatz findest du Abgeschiedenheit, Ruhe, eine spektakuläre Natur und kannst von deinem Campingstuhl aus die Fähren und Kreuzfahrtschiffe beobachten, die in Skagway anlegen. Der staatlich organisierte Campingplatz kostet US $10 pro Nacht, hat allerdings keine Duschen oder fließendes Wasser.
Mit der Fähre geht es nach Haines und die einstündige Fahrt ist ein Panorama-Trip zugleich. Die umliegende Landschaft ist wunderschön und wir kommen viel zu schnell an unserem Ziel an.

Mehr Erlebnisse rund um Skagway:
Von Haines über Haines Junction zurück nach Whitehorse
Sobald du mit der Fähre in Haines angekommen bist, solltest du nicht direkt in den Ort fahren, sondern unbedingt entlang des Lutak Inlet zum Chilkoot Lake fahren. Allein die Fahrt und das Postkartenmotiv am Chilkoot Lake wären den kurzen Abstecher schon wert. Auf dem Weg dorthin haben wir am Inlet live und in Farbe (und Geruch) das Lachslaichen mitbekommen. Hunderte Vögel fliegen kreischend um die laichenden Lachse im Inlet herum und das Bild ist einfach nur sagenhaft. Was für eine Erfahrung!
Als wäre das nicht schon genug, spaziert auch noch ein Grizzly seelenruhig vor uns über die Straße, als wir den Weg zum Chilkoot Lake fahren. So viele Highlights an einem Tag, wir können unser Glück kaum fassen!
Die faszinierende Natur begleitet uns auf dem kompletten Weg von Haines bis nach Haines Junction und unsere Lust, noch mehr von Alaska auf eigene Faust zu erkunden, wächst mit jedem Kilometer, den wir hinter uns lassen.






Die besten Unterkünfte in Haines:
Skagway und Haines auf einen Blick:
- Distanz: 600 km
- Empfohlene Reisedauer: 4-7 Tage
- Highlights unterwegs: Emerald Lake, Carcross Desert, Chilkoot Lake, Chilkoot Inlet, Million Dollar Falls
- Straßenzustände: gute Straßenbedingungen, mit Fährüberfahrt von Skagway nach Haines
- Geeignete Zwischenstopps zur Übernachtung: Skagway, Haines, Haines Junction
- Extra-Tipp: Buche die Fähre von Skagway nach Haines auf der offiziellen Seite von AMHS. Für zwei Personen inklusive Wohnmobil kostet die Fähre ca. US $125. Meist reicht es, wenn du einige Tage im Voraus buchst. Es gibt auch eine Fast Ferry, die allerdings nur für Passagiere ohne Fahrzeug ist.
Route #5 – Silver Trail
Eine der am wenigsten befahrenen Routen im Yukon ist der Silver Trail. Dieser Rundtrip startet von Stewart Crossing, das etwa 180 km nördlich von Whitehorse (auf dem Weg Richtung Dawson City) liegt. Hierher verirren sich nur die wenigsten Selbstfahrer im Yukon und die weite Landschaft ist von Flüssen, borealen Wäldern und alpiner Tundralandschaft durchzogen.
Der erste Zwischenstopp ist Mayo, ein überraschend großer Ort, der sich selbst als „heart of the Yukon“ bezeichnet. Hier kannst du das Museum zum Silberbergbau besuchen, eine ATV-Tour unternehmen oder die Aussicht vom Viewing Deck am Ende der Centre Street genießen.
Einen Ort mit 0 offiziellen Einwohnern gibt es auch nur auf dem Silver Trail, nämlich die Stadt mit dem niedlichen Namen Elsa. Während es früher als Zentrum für den Silberabbau gedient hat, ist es heute eine Geisterstadt, die stillgelegte Industrieanlagen inmitten atemberaubender Natur bietet. Als Lost Place ist Elsa ein toller Ort auf dem Silver Trail.
Endpunkt des Silver Trail in Keno City
In Keno City endet der Silver Trail. Hier solltest du den Keno Hill mit dem markanten Schild und der genialen Aussicht über das McQuesten Valley nicht verpassen. Wenn du dich hier nicht wie am Ende der Welt fühlst, wo dann? Die gigantischen Entfernungen zu den Städten auf dem Schild beweisen, dass du abseits jeglichen Zentrums bist. Herrlich! Wer hier steht, weiß, dass sich die Kilometer durch die absolute Wildnis und vorbei an Geisterstädten gelohnt haben. Sieh dir unbedingt das Mining Museum an, das hier so gut wie die einzige Sehenswürdigkeit, aber wirklich lohnenswert ist.
Übernachten in Keno City kannst du entweder im fantastischen Silvermoon Bunkhouse oder auf dem Keno City Campground, der sich am Ende der Yukon Avenune befindet. Hier findest du Stellplätze für $15 inklusive Feuerholz.
Silver Trail auf einen Blick:
- Distanz: 250 km
- Empfohlene Reisedauer: 2-5 Tage
- Highlights unterwegs: Mayo, Stewart River, Elsa, Keno Hill
- Straßenzustände: Straße bis Mayo asphaltiert, danach Schotterpiste, Allrad-Fahrzeug ist von Vorteil
- Geeignete Zwischenstopps zur Übernachtung: Five Mile Lake Campground, Keno City
- Extra-Tipp: Vorräte füllst du besser in Mayo auf, in Keno City gibt es nur sehr begrenzt Möglichkeiten. Auch tanken solltest du unbedingt noch in Mayo.
Route #6 – Yukon und Alaska XL: bis nach Anchorage, Fairbanks und Denali NP
Du hast noch nicht genug vom Yukon und Alaska und Zeit für einen ausgiebigen Roadtrip? Dann kannst du den Klondike Kluane Loop um weitere Teile in Alaska erweitern. Von Tok aus fährst du über Delta Junction nach Fairbanks*. Von hier aus geht es weiter in den Denali Nationalpark und nach Anchorage*. Von Anchorage aus bietet sich ein weiterer Abstecher nach Homer* und auf die Kenai Peninsula an. Von hier aus geht es über Glennallen* und Mentasta Lake zurück nach Tok und über die restliche Strecke des Klondike Kluane Loop nach Whitehorse.

Yukon und Alaska Roadtrip auf einen Blick:
- Distanz: 4.200 km
- Empfohlene Reisedauer: 14-30 Tage
- Highlights unterwegs: Kluane Nationalpark, Denali Nationalpark, Anchorage, Kenai Halbinsel, Top of the world Highway, Braeburn Lake
- Straßenzustände: meist gute Straßenzustände, im Denali Nationalpark nur mit Allrad-Antrieb
- Geeignete Zwischenstopps zur Übernachtung: Haines Junction, Tok, Fairbanks, Trapper Creek, Anchorage, Homer, Dawson City
- Extra-Tipp: Je mehr Zeit du für diese Route hast, desto besser! Es gibt so unglaublich viel zu sehen und erleben, dass du hier nicht durchhetzen solltest.
Planung und Vorbereitung: Das musst du für deinen Yukon Roadtrip wissen
Der Yukon ist wild, abenteuerlich und unfassbar schön. Mit diesen Tipps wird dein Yukon Roadtrip zum absoluten Highlight:
Wohnmobil oder Mietwagen?
Ob du dich für deine Reise für einen Camper oder einen Mietwagen entscheidest, hängt von deinen persönlichen Präferenzen sowie deiner Reiseart ab. Mit einem Camper bist du flexibel, kannst im Yukon wunderbar auch mal frei stehen und deine Reisepläne kurzfristig ändern. Außerdem haben wir nirgendwo anders in Kanada so schöne, großzügige, gut ausgestattete und günstige Campingplätze gefunden wie im Yukon.
Für einen Mietwagen spricht, dass du vorgebuchte Hotels hast und unterwegs deine Route nicht mehr ändern musst. Außerdem profitierst du von der Annehmlichkeit einer Unterkunft, wenn es im Frühjahr oder Herbst schon etwas kälter draußen wird.
Manche Strecken kannst du nur mit 4×4 (Allrad) befahren. Auch wenn das Wohnmobil in der Anmietung natürlich teurer ist, sparst du wiederum Geld, weil du keine Hotels benötigst. Welche Option für dich besser geeignet ist, hängt von deinen persönlichen Vorlieben ab.
Etappen planen
Für deine Reiseplanung solltest du deine Etappen überlegt planen. Häufig kommen mehrere hundert Kilometer weder Tankstellen noch Orte. Etwa 200-250 Kilometer Strecke pro Tag sind sinnvoll zu fahren, falls du keine großen Ausflüge oder Touren geplant hast. Das ist aber auch abhängig von den Straßenverhältnissen. Informiere dich vorher, welche Sehenswürdigkeiten dich auf deinem Yukon Roadtrip erwarten und wo du übernachten wirst.
Tipp: Wenn du Unterstützung beim Planen deiner Etappen brauchst, dann schau dir mal unsere Reiseberatung für Kanada an. Melde dich gerne bei uns, wenn du Hilfe benötigst.

Tankstellen im Yukon
Es gilt eine ganz einfache Regel auf deinem Yukon Roadtrip: Wo es eine Tankstelle gibt, tankst du! Das ist fast wie bei einem Roadtrip durch das australische Outback, denn es kann häufig vorkommen, dass du spontan einen Abstecher einlegst oder eine Fahrt länger dauert als geplant. Lieber hast du einen vollen Tank als mitten im Nirgendwo und ohne Handyempfang stehen zu bleiben.
Unterkünfte und Campingplätze
Wenn du mit einem Camper oder Wohnmobil unterwegs bist, kannst du die vielen Campingplätze im Yukon nutzen. Meist erfolgt die Bezahlung bar in einem Umschlag, deshalb solltest du immer etwas Bargeld (auch Münzen) dabei haben. Solltest du mal keinen Campingplatz finden, kannst du auch wildcampen.
Hotels buchst du am besten im Voraus, denn häufig ist die Auswahl nicht sehr groß. In Inuvik oder Keno City beispielsweise gibt es nur ein einziges Hotel. Über Booking* findest du die meisten Hotels, manche Unterkünfte haben jedoch auch nur eine Website, über die du direkt oder telefonisch buchen kannst.
Das richtige Verhalten bei Bärenkontakt
Yukon ist Bärengebiet. Und das solltest du berücksichtigen, denn du bist Gast in ihrem Territorium. Hab am besten immer ein Bärenspray dabei, gehe auf Wanderungen nicht allein, sondern am besten in der Gruppe und informiere dich in den Besucherzentren über aktuelle Bärensichtungen. Auch Essen solltest du niemals offen rumliegen lassen und auch beim Campen darauf achten, dass alles sicher verstaut ist. Mehr Tipps zum Verhalten bei Bärenbegegnungen verraten wir dir in diesem Artikel:

Beste Reisezeit für einen Roadtrip durch den Yukon
Die beste Reisezeit für einen Roadtrip im Yukon ist der Sommer. Im Frühjahr können ganze Gebiete noch schneebedeckt sein, während im Herbst schon viele Unterkünfte, Tankstellen oder Touristeninformationen schließen. Ideal ist der Zeitpunkt zwischen Ende Mai und Mitte September. Der Top of the world Highway beispielsweise ist auch nur in dieser Zeit geöffnet.
Wir waren Ende September unterwegs und die einzige Tankstelle in Chicken, Alaska (auf dem Klondike Kluane Loop) war geschlossen. Wie wir das gelöst haben und welches Glück wir wieder einmal hatten, erzählen wir in unserem Buch „Offroad – Auf Umwegen durch Kanada“. Die ganze Story würde hier den Rahmen sprengen.
Welcher der Roadtrips im Yukon ist dein Favorit? Oder hast du sogar bereits einen der Roadtrips bereist und möchtest deine Erfahrung mit uns teilen? Wir freuen uns auf deinen Kommentar.
FAQ: Häufige Fragen zu Roadtrips im Yukon
Whitehorse ist der beste Ausgangspunkt für eine Selbstfahrer-Tour durch den Yukon. Hier findest du Mietwagen-Anbieter und Wohnmobil-Vermieter. Mit einem gemieteten Fahrzeug, ausreichender Planung sowie Infos über Straßenzustände und Witterungsbedingungen kannst du den Yukon auf eigene Faust bereisen. Unsere Routenvorschläge helfen dir bei der Planung.
In Kanada gilt, dass wildcampen dort geduldet ist, wo es nicht verboten ist. Allerdings gilt diese Reglung nicht in den Nationalparks, denn dort ist wild campen absolut verboten. Es gibt im Yukon ausreichend Campingplätze, die wunderschön und großzügig angelegt sind. Wenn du mal wild campen willst oder keinen geeigneten Campingplatz findest, gibt es zahlreiche Plätze, wo es möglich ist, frei zu stehen. Beachte, hier keinen Müll zu hinterlassen und die Natur zu respektieren.
Die meisten Highways im Yukon kannst du ohne Allrad-Antrieb befahren. Hier reicht auch ein herkömmlicher Mietwagen, wenn du die vorgeschlagenen Routen befahren willst. Für den Dempster Highway und den Denali Nationalpark solltest du ein Allrad-Fahrzeug haben. Den Silver Trail kannst du bei trockenem Wetter auch ohne Allradantrieb besuchen.
Je nach Ziel gestaltet sich die ideale Länge für einen Yukon-Roadtrip anders. Für den Dempster Highway nimmst du dir am besten 5-7 Tage Zeit, den Roadtrip über Skagway und Haines bereist du am besten in 4-5 Tagen. Für den Klondike Kluane Loop über Dawson City und Tok planst du mindestens 4-6 Tage ein.